Vom Roten Rathaus Berlin ins Kreishaus Meschede: Weltethos-Ausstellung im HSK gestartet

Auftakt vor über 100 Besuchern - "Goldene Regel" eine "Hausordnung" für das globale Dorf - 40 Ehrenamtliche bieten Führungen an

 

Sie war schon überall auf dem Globus zu sehen: In Malaysia, New York, London oder Davos. Jetzt kommt sie vom "Roten Rathaus" Berlin direkt in den Hochsauerlandkreis: Am Freitag (4. September) startete die Ausstellung "Weltreligionen, Weltfrieden, Weltethos der "Stiftung Weltethos" im Kreishaus Meschede. Über 100 Interessierte kamen zur Eröffnungsveranstaltung. Sie bildete den Auftakt zu einer halbjährlichen Wanderschaft der Ausstellung, eines ambitionierten Projektes des HSK-Integrationsbüros, durch alle zwölf Städte und Gemeinden des Kreises.

 

 

Im Hochsauerlandkreis leben rund 30.000 Ausländer, Aussiedler und Flüchtlinge unterschiedlichster Kulturkreise und Religionen. Im Mittelpunkt der Eröffnung stand daher der Dialog über gemeinsame Werte. In seiner Begrüßung legte der Landrat den Schwerpunkt auf Integration: "Zusammengehörigkeit, Zugehörigkeit und gegenseitiges Verständnis sind wichtige Ziele von Integration. Die Ausstellung unterstützt diese Ziele, gerade auch mit ihren begleitenden Vorträgen und dem Unterrichts-Rahmenprogramm an Schulen," sagte Dr. Karl Schneider.

 

Das Integrationsbüro des Hochsauerlandkreises ist Veranstalter und will mit der Wanderausstellung Vorurteilen begegnen und den Dialog mit Andersgläubigen fördern. 40 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer ließen extra dafür schulen und bieten sich als Führer durch die Ausstellung an.

 

"Menschen können Religionen für Hass und Gewalt missbrauchen" mahnte Pater Dr. Cosmas Hoffmann von der Benediktinerabtei Königsmünster. Am Beispiel des II. Vatikanischen Konzils, das den christlich-islamischen Dialog initiierte, machte der Benediktinermönch deutlich, dass Religionen in einen Dialog des Alltags und des Lebens eintreten können: "Diese Potenziale des Miteinanders brauchen wir in einer globalisierten Welt, einem Weltdorf, das auch zu einem Aufeinanderprallen der unterschiedlichsten Kulturen geführt hat."

 

Darauf ging auch Dr. Martin Bauschke der Stiftung Weltethos in seinem Einführungsvortrag ein: "Es wird wohl kein Überleben unseres Globus ohne ein globales Ethos geben, ein Weltethos, das gemeinsam getragen wird von religiösen und nicht-religiösen Menschen."

 

Kern dieses Ethos ist die "Goldene Regel" für gutes Zusam-menleben, in der die vier ethischen Prinzipien Gewaltlosigkeit, Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit und Partnerschaftlichkeit verankert sind: "Das ist so etwas wie eine Hausordnung für das globale Dorf", sagte Dr. Bauschke. Er erinnerte daran, dass Säkularisierung eben kein globaler Trend sei: "Religionen haben Konjunktur, leider auch ihre fundamentalistischen Verzerrungen."

 

Deshalb sei die Ausstellung aktuell und bedeutend zugleich: "Basiswissen von Religionen ist heute im globalen Zeitalter für gegenseitiges Verständnis nötig, auch für nichtreligiöse Menschen."

Über die Vorträge, zunächst in der Kreissstadt Meschede, und Anmeldungen zu Führungen informiert das Integrationsbüro des Hochsauerlandkreises, Ellen Stedtler, 0291/941391. Wanderausstellung "Weltreligionen-Weltfrieden, Weltethos" in Meschede. Ausstellungsorte: Kreishaus, Steinstraße 27, Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8 bis 16 Uhr, Freitag 8 bis 13 Uhr. Berufskolleg Meschede des Hochsauerlandkreises, Dünnefeldweg 5, Meschede, Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8 bis 15 Uhr.

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