Die Schriftstellerin Martha Schlinkert - am 24. April vor Hundert Jahren geboren

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Martha Schlinkert, aus ihrem Leben

Ihre Eltern Martha und Paul Galinski wohnten seit 1907 in Gelsenkirchen. Vater Paul starb 1916 im Krieg, so musste die Mutter allein für die Kinder sorgen. Tochter Martha besaß keine Kinderbücher, daher erfand sie selber kleine Geschichten und schrieb sie auch auf, so fing ihre „Leidenschaft“ an. Aufgrund ihrer guten Schulleistungen wurde sie finanziell gefördert, machte 1933 als eine der Klassenbesten das Abitur, hätte gern „Lehramt“ studiert.

Ein angebotenes Stipendium war mit einem Parteieintritt verbunden, sie lehnte ab und besuchte die höhere Handelsschule. Sie wurde Sekretärin bei den „Deutschen Eisenwerken. Religiös erzogen blieb sie dem katholischem Glauben nah, schrieb Gedichte und Erzählungen, hatte ein sehr gutes Zeichentalent, gab dem Schreiben aber immer den Vorrang. martha_schlinkert_100_1Martha, seit Weihnachten 1938 verlobt, heiratete am 18. September den Olsberger Fabrikanten Erwin (Josef) Schlinkert. Trotz leerer Auftragsbücher

(und veralterten Maschinen) kam sie nach Olsberg um Arbeiten im Haushalt und Büro zu übernehmen. Tochter Irmtraud wurde 1940 und Sohn Hans-Georg 1942 geboren.


Ihr literarisches Werk

Martha Schlinkert benutzte anfänglich in den Abendstunden die alte  Büro – Schreibmaschine und die ersten Gedichte wurden in kleinen Auflagen im Josefsheim gedruckt. Es folgten die Romane: „im Schatten des Schlotes“ und „Die Tochter der Wirkerin“ Themen aus ihrem damaligen Umfeld. martha_schlinkert_100_2Kurzgeschichten veröffentlichte sie in den Zeitschriften: „Der Dom“, „Die christliche Familie“ und im Liboriusblatt. Im Jahre 1946 war sie dem „Westdeutschem Autorenverband“ beigetreten, schrieb für die „Westfalenpost“ und die „Westfälische Rundschau“. Für die Schulen schrieb sie 1954 u.a. „Dachschiefer und Schiefertafel“ und 1955 „Aus dem Tagebuch eines Berglehrlings“. 1956 das erste Kinderbuch erscheint. „Die Hütte am See“.

Der erste Band der „Bummi“ Reihe erscheint 1957. „Man nennt mich Bummi“ darunter beschreibt Martha Schlinkert den Alltag eines kleinen Mädchens, das in den 50er Jahren in Olsberg aufwächst. Aufgrund der großen Resonanz schrieb sie in den folgenden 20 Jahren noch 10 „Bummi“ Titel, welche eine Auflage von über zwei Millionen Exemplaren erreichten. Bis 1978 hat Martha Schlinkert ca. 100 Titel publiziert, mit einer Gesamtauflage von mehr als sechs Millionen Büchern, sie ist damit eine der erfolgreichsten Kinderbuchautoren.


Weitere Werke und Aktivitäten

martha_schlinkert_100_31954 der Süddeutsche Rundfunk sendet ihr Hörspiel „Der alte Wagen“.

Ab 1954 erschienen Kurzgeschichten in Anthologien.

1967 wurden fünf Märchenspiele für Freilichtbühnen aufgeführt.

Ab 1963 Mitglied beim „Autorenkreis Ruhr-Mark“ in Hagen.

Ab 1967 Mitglied beim „Internationalen Institut für Jugend- und Volksliteratur in Wien.

ab 1971 auch bei „Die Kogge“ Minden, u. „Friedrich Bödecker-Kreis“ Dortmund.

Sie war Vorstandsmitglied im Sauerländer Heimatbund und Miarbeiterin der Zeitschriften „Suerlänner“ und „Sauerland“.

Etwa ab 1963 Beisitzerin in der „Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften“ in Bonn.

martha_schlinkert_100_4Ab 1970 Umzug in den Neubau in der Ramecke, dadurch mehr Raum für ihr umfangreicheres Lebenswerk. Bis 1977 schrieb sie neue Texte, hielt Lesungen ab und ging zu Tagungen. Ihr zuverlässiger Partner Erwin Schlinkert, der ihr in all den Jahren viel Sicherheit gab, starb plötzlich am 24.06.1977. Martha feierte 1978 ihren 65. Geburtstag, verbunden mit einer Schenkung eines Teils ihrer Bücher an die Stadt Olsberg.

 

Schlussbetrachtung – Literarische Arbeitsgebiete

Roman, Novelle, Kurzgeschichte, Drama, Hörspiel, Kinder- und Jugendbuch, Märchenspiel für Freilichtbühnen


Ergänzung der Veröffentlichungen

„Rund um den Draht“, Erzählung, Westfälische Geldgeschichten, „Die Äpfel der Versöhnung“, Weihnachtserzählungen, Sie schreiben zwischen Paderborn und Münster

 

Ergänzung über die Autorin

Kürschners Deutscher Literaturkalender 1978, Lexikon der Jugendschriftsteller deutscher Sprache 1978, Westfälisches  Schrifttum in der Stadtbibliothek Dortmund, Westfälisches Literatur-Archiv in Hagen und Westfälisches Autorenlexikon von 1750 bis 1950

Der Gedenktag wird gestaltet:

Bücherausstellung in der Stadtbücherei 16.- 30. April

Erstellung eines Hörbuches

Lesungen mit den Grundschulen

Wanderungen zu den in ihren Büchern vorkommenden Orten

Martha Schlinkert Quiz, Hauptpreis eine-book-Reader

Ehrung an ihrer Ruhestätte

 

Quellennachweis:

Div. Unterlagen von Gerda und Hans-Georg Schlinkert

Dito von Irmtraud Frahm – Schlinkert

Privatarchiv von Wilfried Rosenkranz

 

Hinweis in eigener Sache: Im "Historischen" finden sie die Berichte: „Die Schriftstellerin und „Bummi“ – Mutter Martha Schlinkert, starb vor 30 Jahren“ und „Die Firmen Schlinkert“, geschrieben 2009/10

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