Im Schatten der mächtigen St. Nikolaus Kirche in Olsberg wurde in den letzten Jahren einige Häuser dem Erdboden gleich gemacht. Abgebrochen wurde die alte Schule (Haus Sonntag) die Pastorat, die Hofstätte Kahle-Remmers, und die Häuser Susewind und Vollmer.

In dem Bereich neu erbaut wurde die Pastorat, der Kindergarten und eine „Seniorengerechte  Wohnanlage“, die in Kürze bezugsfertig ist. Man könnte fast annehmen, dass die derzeitige Aktivität an dem nebenstehenden Baukörper nun der zweite Bauabschnitt wäre, hier entsteht aber etwas anderes.

Die schon einige Jahre nicht mehr genutzte Immobilie hat eine historische Vergangenheit, denn schon im Jahre  1669 wird von der Hofstätte „Meggers Rembert, auf deß Dorffes olsber grundt gebauwet“ berichtet. Diese landwirtschaftliche Stätte wurde 1962 an den Gastwirt Wilhelm Maxim aus Gelsenkirchen verkauft. Das Bauernhaus wurde umgebaut in die Gaststätte Hubertushof, auch Maxims genannt. Durch die positive Entwicklung des Fremdenverkehrs in Olsberg wurde durch große Anbauten das Restaurant auf 38 Betten, über 100 Sitzplätze und zwei Kegelbahnen erweitert, ein Schwimmbad und eine Sauna waren in der Planung. Unter neuer Regie  wurde daraus dann das Kurhotel Anastoria, mit Bierstube, Restaurant und Hoteltrakt, für die Anwendungen der Aslan Prinzipien.

Nach vorübergehenden Schließungen übernahmen neue Eigner das Haus, es hatte einen guten Ruf, aber ein klägliches Ende. Der letzte Eigentümer hatte bundesweit Urlauber mit Anzahlungen geprellt, dann Insolvenz angemeldet und das Haus am 13.08.2007 bei Nacht und Nebel verlassen. Die Stadt hat sich um Schadensminimierung bemüht, aber das Haus blieb geschlossen. Trotz mehrerer Versuche ließ sich der Komplex „Anastoria“ nicht vermarkten. Schlussendlich aber hat Herr Hubert Wegener das Objekt ersteigert, um nach vorläufigen Plänen ein Hotel Garni, oder ähnliches zu etablieren. Zur Zeit sieht man viele emsige Menschen am Objekt werken, sagte dazu doch ein Olsberger: Wenn erst der Parkplatz und die Bürgersteige von Materialien und Baugeräten wieder frei sind, dann kannst Du hier zwei sehr schöne Häuser sehn.

Anmerkung: Der Hobby-Historiker trauert z.B. um die alte Pastorat, freut sichaber auch über die schöne Bebauung in der Kirchstrasse, denn sie ist sicher ein Gewinn für Olsberg.

Quellennachweis:

Olsberg-mittendrin,  Die ältesten 35 Stätten – Nr. 28

Buch: Hotel – und Gaststättenchronik der Stadt Olsberg und ihrer Dörfer

Presseberichte: WP und Sauerlandkurier

Bilder: Franz Steinrücke, H.M. Köster, Wilfried Rosenkranz