So lautet der Titel eines Gedichtes von Christel Bund, in ihrem
Buch „Erinnerungen an Olsberg“.
Ihr Vater August Bund, Bauinspektor, Dr. August Grüne und Vikar Peter Quinke spielten zusammen Skat. Der Spieleinsatz wurde in einer Büchse gesammelt. War diese voll, wurde sie vom Vikar geleert, für die Anschaffung eines Hahnes für die St. Nikolaus Kirche. Als genügend Geld eingespielt war, wurde bei einem Kupferschmied der Hahn bestellt.
Folgendes wurde eingraviert:
Möge Gott aus Himmelshöhen
Gnädig stets herniedersehen
Auf das Volk auf Berg und Thal.
Mag er schützend auf Uns walten,
Mag er segnen und erhalten
Unsre Liebe allzumal!
August Bund, Klg .Eisenbahnen
Bau= und Betriebsinspektor
Dr. August Grüne prakt. Arzt
Peter Quinke, Vikar
Olsberg ... 02.
Laut Inventarliste der Kirche ist die Vergoldung des Hahnes gespendet worden vom Skatklub: Dr. Grüne, Bauinspektor Bund und Vicar Quinke.
Noch nicht geklärt ist „Einschlag“ F. Dauber. Bigge. – vermutlich hat die Firma Dauber den Hahn hergestellt und auch montiert.
1952 schreibt Josef Roggenkamp: „Zur Geschichte der Olsberger Kirche“, auf Seite 30, dass der Hahn auf dem 53 m hohen Kirchturm durch den Schieferdecker Dauber in Bigge (vermutlich 1902) aufgesetzt wurde.
Im September 1965 ist der Hahn „Altersschwach und Lebensmüde“ von der Turmspitze heruntergestürzt. Im Krieg war er Ziel amerikanischer Schützen, später auch von Olsbergern. So kann man es in der Kirchen-Chronik lesen. Nach diesem Absturz ist der Hahn dann für viele Jahre untergetaucht, bis ich ihn durch Zufall entdeckt habe. Sofort stand mein Entschluss fest: „den Wetterhahn möchte ich haben“.
Da die Eigentums- und Besitzerrechte verjährt sind, konnte und musste ich in vielen Gesprächen immer wieder um eine vertretbare Ablöse verhandeln. Nun habe ich mein Ziel erreicht und ich habe meinen arg durchlöcherten „Olsberger Wetterhahn“ erstanden. Vorläufig hat er bei mir sein Zuhause, vielleicht fliegt er auch mal wieder zur Kirche zurück!
Im November 1966 wurde ein neuer Wetterhahn durch den Dachdecker Peters aufgesetzt. Dies wurde unter großem Glockengeläut am Samstag den 26. Nov. gefeiert.
Die Firma Dauber hat im Frühjahr 1983 den Kirchturm neu beschiefert. Im April war dann mit 74 Jahren „Packs Bruno“ auf dem Turm, um mit Hilfe der Firma Dauber, den 30 Kg schweren Wetterhahn in seine Werkstatt zu holen. Es wurden mehrere Durchschüsse (von Olsbergern) gelötet und der Hahn zur Vergoldung nach Marsberg gebracht.
Unter dem 18. Juni war in der WP zu lesen, dass der Hahn nach Segnung durch Pfarrer Hoffmann unter vollem Glockengeläut wieder als Wächter einer lebendigen Gemeinde auf den Turm montiert wurde. ( Durch Fa. Peters) Ein Vers hieß:
„Im Haus, auf dem er Wache hält, bitt’ Gott um Schutz und Segen, dass Friede Freud und Einigkeit sei auf allen Euren Wegen.“
Ein Gerücht wurde richtig gestellt: Die Vergoldung hat keine zehn Prozent der genannten 30.000 DM gekostet und ist von einem privaten Spender bezahlt worden.
Quellennachweis:
Erinnerungen an Olsberg, Christel Bund
Zur Geschichte der Olsberger Kirche, J. Roggenkamp
Diverse Artikel der Westfalenpost
Bilder, Klemens Kordt