Der „Rettungsdienst“ in Olsberg ist relativ jung, wird aber immerhin in diesem Jahre 40 Jahre alt. 1971 wurde Josef Cordes beim ehemaligen Kreis Brilon als Krankenwagenfahrer eingestellt. Seine „Lehrzeit“ hat er in den ersten drei Monaten bei der Krankenwagenstation im Feuerwehrgerätehaus Brilon abgeleistet. Anschließend kam er nach Olsberg.
Ein fast ausgemusterter, privater Krankenwagen war in einer Garage bei der heutigen Firma Opel-Kramer untergestellt. Cordes holte jeden Morgen den Wagen und fuhr zum Olsberger Krankenhaus, um dort die Fahrten zu übernehmen. Wenn Josef Cordes mal nicht im Einsatz war, hat er zu „Ausbildungszwecken“ auf der Krankenstation und im OP des St. Josef-Krankenhauses gearbeitet. Ab 1973 war der Krankenwagen im Olsberger Feuerwehrgerätehaus untergebracht. Freiwillige Helfer aus den Reihen der Feuerwehr übernahmen den Nacht- und Wochenend- Bereitschaftsdienst. Im Jahre 1974 konnte der alte Krankenwagen gegen einen neueren (mit modernster Ausrüstung) ersetzt werden. Im Rettungsdienstgesetz von 1975 wurden erstmalig die Aufgaben des Rettungs- und Krankentransportdienstes geregelt. Mitte 1976 kam mit Heinz Rüther ein weiterer hauptamtlicher „Krankenwagenfahrer“ zur Rettungswache „Feuerwehrgerätehaus“. In der Folgezeit wurden neben den Kameraden der freiwilligen Feuerwehr auch Helfer des Malteser-Hilfsdienstes (MHD) und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) zur Unterstützung der beiden hauptamtlichen Kräfte eingesetzt. Zu dem vorhandenen Krankentransportwagen kam 1978 noch ein Rettungstransportwagen/Notarztwagen hinzu. Die mittlerweile vier hauptamtlichen Kräfte konnten bei ihrer Dienstbereitschaft im Feuerwehrgerätehaus nächtigen. Damit das immer mehr werdende Personal auch entsprechend untergebracht werden konnte, ist im gleichen Jahr entschieden worden, eine Rettungswache zu bauen. Nach langer Diskussion über den Standort, Krankenhaus oder Feuerwehrgerätehaus, hatte sich die Stadt und die Feuerwehr für den Standort am St. Josefs-Krankenhaus Olsberg ausgesprochen: Die Unterstützung des ehemaligen Chefarztes Dr. Heege, für diesen Standort, war von besonderer Bedeutung, da er so gleichzeitig auch seine Arzt-Kollegen für den Notarztwagen abstellen konnte. Sehr lange hat dann noch die Planung und Ausführung gedauert, denn erst Ende 1983 konnte die neue Wache bezogen werden. Damals waren sieben hauptamtliche Kräfte im Einsatz. Von ihnen wurden in 1983 geleistet: 527 Notfälle gefahren, davon 229 mit ärztlicher Begleitung. Hinzu kamen weitere 562 Liegendtransporte und (damals noch üblich) 1000 sitzende Fahrten im PKW. Insgesamt wurden 63.383 km gefahren. Die Vergleichszahlen von 2009: Notfälle 1.182, mit Notarzt 625, weitere Liegendtransporte 961, gefahren wurden 95.563 km.
Aufgrund der Bedarfsplanung für den Rettungsdienst Olsberg im HSK werden künftig ein Notarzteinsatzfahrzeug (Standort Elisabeth-Klinik), zwei Rettungstransportwagen und ein Krankentransportwagen eingesetzt. Zur Besetzung dieser Fahrzeuge, teilweise rund um die Uhr, sind 19 Mitarbeiter erforderlich, die in der jetzigen Rettungswache keinen Platz finden. Daher ist der jetzt begonnene Erweiterungsbau unumgänglich. Die Verantwortlichen hoffen, dass die Wache noch in diesem Jahr bezogen werden kann.
Nicht unerwähnt bleiben soll der Transport von Schwerstverletzten per Hubschrauber. Die erforderlichen Start und Landeplätze stehen auf den städtischen Grundstücken vor dem Feuerwehrhaus und vor der Haupt- und Realschule zur Verfügung.
Quellennachweise:
Text: P. Senn, Leiter Rettungsdienst, Feuer- u. Katastrophenschutz des HSK
Bilder: J. Cordes und W. Rosenkranz