Oventrop zieht sich aus Olsberg zurück

Das Traditionsunternehmen Oventrop plant, seinen Standort in Olsberg bis Ende 2026 zu schließen. Die Zukunft des Unternehmens liegt dennoch weiterhin im Sauerland. Jetzt also doch: Oventrop in Olsberg wird bald Geschichte sein. Informationen unserer Redaktion zufolge soll der Standort bis Ende 2026 geschlossen werden. Damit endet ein großes Kapitel der Unternehmensgeschichte – die soll allerdings an anderer Stelle im Sauerland fortgeführt werden.

Oventrop zieht sich aus Olsberg zurück: „Nicht nur die Firma befindet sich in der Krise“: Wie der Betriebsratsvorsitzende Wolfgang Geilen im Gespräch mit unserer Redaktion bestätigt, seien die Mitarbeiter bereits über den Schritt informiert worden. Demnach wolle das Traditionsunternehmen Oventrop seine Kräfte in Zukunft am Standort in Brilon bündeln. „Das ist allerdings nichts, was wir kritisch sehen“, sagt Geilen.

Helmut Kreutzmann von der Gewerkschaft IG Metall war für eine Reaktion bislang noch nicht zu erreichen. Die Stellungnahme des Unternehmens selbst steht zudem noch aus. Mit Letzterer sei bis spätestens Dienstagmorgen, 18. Februar, zu rechnen, wie ein Unternehmenssprecher auf Anfrage mitteilt. Betriebsrat Geilen erklärt aber: „Die Produktion befindet sich ohnehin schon in Brilon. Durch die Verlagerung nach Polen haben wir an diesem Standort zudem noch Kapazitäten – warum diese also nicht nutzen?“ Dem Vernehmen nach sollen die Ausbildungswerkstatt und auch die Verwaltung die Räumlichkeiten in Brilon, der Geburtsstadt von CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz, beziehen. In Olsberg würde folglich nichts mehr bleiben.

Betriebsrat kann Entscheidung von Oventrop nachvollziehen

„Dieser Schritt ist aus unternehmerischer Sicht absolut nachvollziehbar“, sagt Geilen. Alle Mitarbeitenden – Stand jetzt – sollen auch ihren Job behalten, lediglich der Arbeitsweg würde sich verändern. „Wir werden uns jetzt anschauen, wie der Umzug abläuft und den ganzen Vorgang aus Sicht des Betriebsrats natürlich kritisch begleiten“, verspricht Geilen.

Er bekräftigt noch einmal: „Ich sehe es als richtig an, unsere Kräfte an einem Ort zu bündeln. Schließlich befindet sich nicht nur die Firma in der Krise, sondern die ganze Branche.“ Die Stahl- und Metallindustrie bzw. Baubranche war zuletzt von vielen Insolvenzen betroffen – auch Oventrop musste schon Mitarbeitende entlassen.

Und noch etwas würde wohl für den Standort in Brilon sprechen. „In Olsberg sind wir immer schon an unsere Grenzen gestoßen und konnten uns da nicht erweitern“, sagt der Betriebsratsvorsitzende. Ob die positiven Effekte letztendlich wirklich überwiegen, wird sich aber wohl erst noch zeigen müssen. Nur eines ist jetzt schon definitiv sicher: In Olsberg wird es Oventrop bald nicht mehr geben.