Maßnahmenpaket für die Sanierung der Grundschule Bigge

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Bigge. Der Grundschul-Standort Bigge soll in den kommenden Jahren „fit für die Zukunft“ gemacht werden. Bei einer Gegenstimme sprachen sich die Mitglieder des Ausschusses Bildung, Sport Freizeit jetzt für ein rund 3 Mio. Euro starkes Maßnahmenpaket aus, das Schulgebäude für eine langfristige Nutzung zu sanieren und moderate bauliche Änderungen vorzunehmen. Zudem soll es auch mehr Platz für den Offenen Ganztag (OGS) geben: Die Verwaltung schlägt vor, das Bestandsgebäude aufzustocken – in Teilen eingeschossig, in einem Bereich aber auch zweigeschossig.

Die Vorschläge zur baulichen Sanierung, die Richard Köhler vom Fachbereich Bauen und Stadtentwicklung den Ausschussmitgliedern vorstellte, umfassen dabei auch Maßnahmen, die ohnehin angestanden hätten. Ein Beispiel: Wenn die Heizungsanlage innerhalb ihrer Lebensdauer von 30 Jahren erneuert wird, können – im Fall der Bigger Grundschule zumindest noch im Jahr 2024 – Fördermittel beantragt werden. Auch die Dämmung der obersten Geschossdecke im ältesten Gebäudeteil ist eine rechtliche Vorgabe zur Energie-Einsparung – Berechnungen zufolge soll sich diese Maßnahme nach 12 bis 13 Jahren amortisieren. Auch für die geplante Photovoltaik-Anlage haben Fachleute eine positive Wirtschaftlichkeit errechnet - wenn sich die Größe der Anlage nach dem tatsächlichen Verbrauch richtet und ein hoher Anteil des produzierten Stroms vor Ort genutzt wird.

Weitere Maßnahmen sollen unter anderem eine Wärmedämmung der Außenfassaden, ein außenliegender Sonnenschutz für Klassenräume auf der Süd-, Ost- und Westseite des Gebäudes, ein Vordach auf dem oberen Schulhof sowie die Erneuerung der Eingangstür sein. Hinzu kommen unter anderem die Umstellung auf LED-Beleuchtung, die Erneuerung alter Wasser- und Abwasserleitung sowie der Austausch innenliegender Fallleitungen. Insgesamt rechnet die Stadtverwaltung mit Kosten von rund drei Mio. Euro bis 2027 – für einen Teil der geplanten Maßnahmen können zudem Fördergelder beantragt werden.

Auf entsprechende Rückfragen aus dem Ausschuss stellte Richard Köhler klar, dass es sich um ein Maßnahmenpaket handele – viele Bestandteile seien miteinander verbunden. Die Dimensionierung der Heizung richte sich z.B. danach, ob eine Außendämmung vorhanden ist. Vorgesehen ist auch eine Neugestaltung des Schulhofes samt Spielgeräten.

Mit breiter Mehrheit empfahl der Ausschuss Bildung, Sport, Freizeit dem Stadtrat, die Mittel für die geplanten Maßnahmen an der St.-Martinus-Grundschule bereitzustellen. Ausschussmitglied Astrid Hiller (SPD) sprach sich dafür aus, in den jeweiligen Fachausschüssen Kosten-Nutzen-Berechnungen für einzelne Projektbestandteile vorzustellen. Dominik Stahl (FDP) stimmte mit Nein – er schlug vor, auf Außendämmung und Sonnenschutz zu verzichten und stattdessen – mit Blick auf die Photovoltaik-Nutzung – eine Klimaanlage zu prüfen.

Voraussichtlich in seiner Sitzung am 10. Oktober wird sich der Stadtrat zudem mit zusätzlichen Räumlichkeiten für die OGS am Standort Bigge beschäftigen. Hintergrund: Derzeit ist die Betreuungsgruppe der OGS komplett in die Räume des früheren Kindergartens Sonnenschein der Josefsgesellschaft umgezogen. Der Mietvertrag endet allerdings im Jahr 2029; zudem entsprechen die dortigen Räumlichkeiten nicht den aktuellen Vorgaben für Schulräume.

Die Stadtverwaltung hat deshalb zwei Lösungen untersucht – einen Neubau und eine Aufstockung des Bestandsgebäudes. Beide Varianten würden nach einer Schätzung rund 3 Mio. Euro kosten. Bei einer Antragstellung noch in diesem Jahr gäbe es allerdings auch eine Perspektive auf Fördermittel. Die Stadtverwaltung empfiehlt die Aufstockung – wegen zahlreicher Vorteile:

Alle Funktionen der Schule wären entsprechend des pädagogischen Konzeptes zentral in einem Gebäudekomplex untergebracht, zudem könnte die Barrierefreiheit durch einen Aufzugsturm und die Höhenangleichung des Altbaus im 1. Obergeschoss fast komplett umgesetzt werden. Zusätzlich würde die Fluchtwegführung optimiert – und eine Aufstockung würde die Kosten der Bestandssanierung durch Synergien senken. Und nicht zuletzt müsste der Martinusweg deutlich seltener überquert werden als bei einem Neubau. Als weiterer Vorteil stünde das neu erworbene Grundstück am Klosterweg für eine Erweiterung des Spielplatzes weiterhin zur Verfügung.

Über beide Varianten soll nun zunächst der Arbeitskreis „Weiterentwicklung des Grundschulstandortes Bigge“ diskutieren, bevor der Rat in seiner Sitzung am 10. Oktober eine Grundsatzentscheidung treffen könnte.

GrundschuleBigge2

Eine Visualisierung zeigt, wie das – für die OGS-Angebote – aufgestockte Gebäude der Grundschule Bigge aussehen könnte. Das Vorhaben wird voraussichtlich am 10. Oktober Thema im Stadtrat.

Foto: Stadt Olsberg

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