Windkraft: Weitere Vorhaben im Olsberger Stadtgebiet

Eine Übersicht über Planungen und mögliche Vorhaben zur Windkraft-Nutzung im Bereich der Stadt Olsberg gab es jetzt in der Sitzung des Ausschusses Planen und Bauen. Aufgrund veränderter rechtlicher Rahmenbedingungen hatte die Stadt Olsberg ihre eigenen planerischen Aktivitäten eingestellt – der Regionalrat Arnsberg hat dagegen den Vorentwurf für eine Änderung des Regionalplans öffentlich gemacht. Das Ziel: Der Ausbau der Windenergie soll darin geregelt werden – entsprechend der aktuellen rechtlichen Vorgaben von Bund und Land.

Darüber informierte Hubertus Schulte, Leiter des Fachbereichs Bauen und Stadtentwicklung, die Ausschussmitglieder. Im Vorentwurf für die 19. Änderung des Regionalplans Arnsberg – Teilabschnitt Kreis Soest und Hochsauerlandkreis - geht es im Wesentlichen um die Ergänzung von zeichnerischen und textlichen Festlegungen zum Ausbau der erneuerbaren Energien und den Beschluss über die Eckwerte und das weitere Verfahren. Wichtig: Derzeit handele es sich lediglich um einen Vorentwurf, so Hubertus Schulte – durch das weitere Verfahren und insbesondere notwendige Umweltprüfungen werden sich die aktuellen Bereiche mit hoher Wahrscheinlichkeit noch verändern.

Im Vergleich zu den damaligen städtischen Planungen enthält der Vorentwurf der Regionalplan-Änderung einige Veränderungen. Zwar sind nördlich von Antfeld und im Bereich des Mannsteins auch im Vorentwurf Windkraft-Flächen vorgesehen – sie unterscheiden sich aber in ihrem Zuschnitt teilweise von denen der städtischen Planungen. Auch am Heidkopf könnte laut Vorentwurf eine Windkraft-Fläche entstehen. Interessierte können eine Karte mit dem Vorentwurf auf der Homepage der Bezirksregierung Arnsberg unter www.bra.nrw.de einsehen. Hubertus Schulte stellte aber auch klar, dass die Beteiligung von Öffentlichkeit und Trägen öffentlicher Belange erst nach dem Aufstellungsbeschluss durch den Regionalrat erfolgen wird.

Gleichzeitig gab es auch Informationen zu weiteren möglichen Windkraft-Vorhaben im Stadtgebiet. So muss der Hochsauerlandkreis wegen des Cyber-Angriffs auf die Südwestfalen-IT und den dadurch bedingten zeitweisen Ausfall der Homepage die Genehmigung für Errichtung und Betrieb eines Windrades in der Gemarkung Antfeld unweit des Kreisverkehrs am Autobahnzubringer neu auslegen. Ein privater Investor möchte dort ein Windrad mit einer Nabenhöhe von 166,60 Meter und einer Nennleistung von 5.560 kW errichten. Die öffentliche Auslegung der Genehmigung hat beim HSK bereits begonnen und dauert noch bis zum 14. Dezember.

Zudem informierte Hubertus Schulte darüber, dass auf Bestwiger Gemeindegebiet ein so genanntes Repowering-Vorhaben – also der Ersatz bestehender Windräder durch modernere Anlagen – im Windpark Wasserfall/Heinrichsdorf geplant ist. Dabei sollen zwei bestehende Windkraftanlagen mit einer Gesamthöhe von derzeit 124 Meter durch ein neueres Windrad mit einer Nabenhöhe von dann 131 Meter ersetzt werden – die Gesamthöhe würde dann 200 Meter betragen. Ein östlich davon gelegenes Windrad soll nicht erneuert werden. Die Stadt Olsberg ist über das Vorhaben als Nachbarkommune informiert worden – da es sich um Repowering handelt, werde der Hochsauerlandkreis als Genehmigungsbehörde die Unterlagen nicht öffentlich auslegen, so Fachbereichsleiter Schulte. Die Geräuschemissionen, die durch die neuen Windräder verursacht werden, liegen im angrenzenden Heinrichsdorf noch im Rahmen der Vorgaben in der so genannten TA Lärm – allerdings seien die dann möglichen Werte auch „ausgereizt“.

Ebenso gab Hubertus Schulte bekannt, dass ein privater Investor beim Hochsauerlandkreis einen Antrag auf Vorbescheid für insgesamt acht Windkraftanlagen gestellt hat. Dabei soll zunächst einmal geprüft werden, ob ein solches – mögliches Vorhaben – unter anderem Beeinträchtigungen für Funkstellen, Radaranlagen oder die zivile oder militärische Luftfahrt mit sich bringen würde. Die geplanten Standorte befinden sich dabei vom Bereich Mannstein bis nach Gevelinghausen am Ohlenkopf. Da es sich erst einmal nur um einen Antrag auf Vorbescheid handele, müsse die Stadt Olsberg um jetzigen Zeitpunkt noch keine Stellungnahme beim Hochsauerlandkreis zu dem Vorhaben abgeben.

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