Richtfest am Gymnasium Petrinum

Brilon. Der Rohbau wirkt tatsächlich imposant: Circa 45 mal 25 Meter misst die Grundfläche des in Holzrahmenbauweise errichteten zweistöckigen Gebäudes. Die gesamte Bruttogeschossfläche beträgt rund 2000 Quadratmeter, die Nutzfläche der Räume rund 1.750 Quadratmeter, der Bruttorauminhalt rund 8.600 Quadratmeter. „Ein großer Baukörper“, bestätigte auch der Architekt der Stadt Brilon Johannes Fuß.
Sechs naturwissenschaftliche Fachräume nebst Vorbereitungsräumen wird der Anbau beherbergen. Dazu kommen noch vier allgemeine Räume, welche dank mobiler Trennwände flexibel unterschiedlichen Bedürfnissen angepasst werden können. Bürgermeister Dr. Christof Bartsch sprach bei der „Projekttaufe“, wie er das Richtfest nannte, von einem wichtigen Vorhaben, sowohl für den Bildungsstandort als auch für den Wirtschaftsstandort Brilon. Anschließend blickte er auf den Planungsprozess zurück und erinnerte an „nicht unerhebliche Anlaufschwierigkeiten“.
Komplexe Planungsphase
Schulleiter Johannes Droste begrüßte sehr, dass die Stadt diese nach vorne weisende Entscheidung getroffen habe. Er skizzierte das Petrinum als „Schule mit Tradition und Zukunft“, in der man nicht vergisst, woher man kommt, aber auch weiß, wohin man will. Gerade in den letzten Jahren habe man viel Wert auf die MINT-Fächer (also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) gelegt, was sich auch personell niedergeschlagen habe. „Nicht viele Schulen sind im Bereich der Naturwissenschaften so gut aufgestellt“, betonte der Schulleiter. Er bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit den Baufirmen und Handwerkern mit der gegenseitigen Rücksichtnahme, unter anderem bezüglich des Baulärms. Besonderes Lob hielt er für Johannes Fuß bereit: „Der Mann kam – und es fluppte.“ So sprach auch Zimmermeister Klaus Lutterbüse von der Firma Wiese Holz aus Meschede im Richtspruch davon, dass man „ohne Plan nichts Rechtes bauen kann.“
Bei Bauvorhaben dieser Dimension ist es üblich, eine Zeitkapsel einzubauen und einen Grundstein zu legen. Am Gymnasium haben zudem die Schüler einen eigenen, kleinen „Grundstein“ bemalt und mit ihrem Namen versehen. In der Zeitkapsel ist eine Chronik der Jahre von der Erweiterung der ursprünglichen Klosterschule zum (Voll-)Gymnasium Petrinum um 1858 bis zur Gegenwart dokumentiert, unter anderem mittels Zeitungsberichten, in denen globale und lokale Ereignisse Erwähnung finden. Grundstein und Zeitkapsel sollen von außen sichtbar bleiben. Bereits in der kommenden Woche sollen die Fenster eingebaut werden, bis Jahresende das Gebäude verputzt sein und sich nach außen als geschlossenes, fertiges Bauwerk präsentieren.
Räume, die Spaß am Unterricht bereiten
Dann beginnt der Innenausbau – eine technische Herausforderung, so Fuß. Es soll eine Gebäudeautomation installiert werden mit einer integrierten Heizungs-, Lüftungs- und Sonnenschutzregulierung. Die Fachräume benötigen eine hochwertige technische Ausstattung, entsprechend ihrer Nutzung. Im Verlauf des kommenden Jahres soll der Anbau dann schließlich seiner Bestimmung übergeben werden. „Es sollen Räume entstehen, in denen die Fachschaft und die Schüler Freude haben am Unterricht und am Lernen“, fasste es der Architekt zusammen. Aber der MINT-Trakt ist nur ein Baustein in der Gesamtüberplanung des Gebäudekomplexes als „Schulzentrum der Zukunft“. Nach Durchführung eines sechsmonatigen, bürgernahen Beteiligungsprozesses wurden im Januar die Aufträge an den Generalplaner und die Projektsteuerung für die Sanierung, Modernisierung und Erweiterung des Schulzentrums vergeben.

Richtfest GymBri2
Ein feierlicher Moment: Verantwortliche von Verwaltung, Politik, Schule und der beteiligten Baufirmen feiern Richtfest am naturwissenschaftlichen Anbau für das Gymnasium Petrinum. Vor ihnen liegen Grundstein und Zeitkapsel - sowie viele, von Schülern bemalte kleine Grundsteine.
Foto: Kristin Sens

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