"Pionier-Arbeit" für den Blick in die Stadt-Geschichte

Reuter und Wenke 

Nicht alles war früher besser - wer sollte das klarer sehen als ein Historiker? - "Das schlimmste war die Handschrift der alten Amtsleiter", schmunzelt Alfred Wenke.

Er muss es wissen: Zehn Jahre lang arbeitete er als Archivar des Heimatbundes der Stadt Olsberg das Stadtarchiv auf.

Jetzt möchte Alfred Wenke etwas kürzer treten.

Bürgermeister Elmar Reuter dankte ihm für seine "Pionierarbeit": "Es ist Ihr Verdienst, dass das historische Archiv nun auch inhaltlich ausgewertet ist." Alfred Wenke übergebe damit ein "gutes Pfund": Durch seine ehrenamtliche Arbeit habe er Ordnungsstrukturen geschaffen, die nun übernommen werden können und bei künftigen Recherchen die Arbeit erleichtern.

Vor Wenkes Tätigkeit als "ehrenamtlicher Stadtarchivar" sei das Olsberger Stadtarchiv lückenhaft und wenig strukturiert gewesen. Ein Grund: Ein Teil der Akten aus dem früheren Amt Bigge - damals im Keller des Amtshauses gelagert - fiel den wiederkehrenden Ruhrhochwassern zum Opfer. Große Bestände wurden zudem durch das NS-Regime zerstört. "Die Vernichtungsanordnungen wurden - leider - perfekt beachtet", bedauert Elmar Reuter.

Umso wichtiger sei die Tätigkeit Alfred Wenkes gewesen - Reuter: "Das, was noch da ist, hat er genutzt, um das Archiv auszuwerten und der Allgemeinheit zugänglich zu machen." So sei das Heft "Strunzerdaal" Platz für zahlreiche historische Berichte aus der Feder Wenkes geworden.

Die Archiv-Arbeit habe viel Zeit in Anspruch genommen, resümiert Alfred Wenke - "aber es hat mich auch selbst sehr bereichert." Und er habe viele neue Facetten aus der Geschichte der Stadt Olsberg kennen gelernt: "Viele Dinge bekommen ein völlig anderes Gesicht." Es sei überaus spannend, erläutert Alfred Wenke, zu erleben, wie sich die "große Geschichte" gleichsam "im Kleinen" vor Ort widerspiegele. Und wie heute auch gebe es spannende, lustige, aber auch traurige und tragische Momente.

Die Lebensverhältnisse seien wesentlich schwieriger gewesen, betont Wenke - eine beengte Wohnsituation und oftmals eine geringe Lebenserwartung, besonders bei Bergleuten. Eine festgelegte öffentliche Unterstützung habe es auch nicht gegeben - stattdessen so genannte "Armenfonds". Ausdrücklich dankte Alfred Wenke Bürgermeister Elmar Reuter und seinem Rathaus-Team für die Unterstützung seiner archivarischen Arbeit: "Ich habe hier immer offene Türen gefunden."

Auch weiter werde er sich noch im Stadtarchiv engagieren, betonte Wenke - die Federführung übernimmt nun aber Herbert Busch. Als früherer Leiter des Fachbereiches Bürgerservice und öffentliche Ordnung bringe er jede Menge Fachwissen mit, freute sich Elmar Reuter.

An Alfred Wenke überreichte er als Dankeschön für sein Engagement eine Zeichnung des heimischen Künstlers Jürgen Suberg - und würdigte die gute Zusammenarbeit: "Das hat Spaß gemacht und ,schwere Kost' manchmal verdaulicher werden lassen."

Ehrung 

 

Elmar Reuter, Alfred Wenke und Elisabeth Nieder, Allg. Vertreterin des Bürgermeisters.

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