Kibiz – eher Fluch als Segen? Politiker informieren sich vor Ort

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Das DRK-Familienzentrum und Kindertageseinrichtung „Pauline von Mallinckrodt“ in Thülen hatte die örtlichen Politiker zu einem Besuch eingeladen. Nicht ohne Grund, denn auch im DRK-Familienzentrum Thülen haben der Träger und die Eltern erhebliche Probleme mit den Folgen der Umsetzung des Kinderbildungsgesetzes in die Praxis. 

Der stellv. Bürgermeister Wolfgang Diekmann, das örtliche Kreistags- und Ratsmitglied Eberhard Fisch und Ortsvorsteher Karl-Heinz Theus nahmen diese Einladung gern an, um sich über vor Ort zu informieren.

 Die Leiterin des Familienzentrums Birgit Schlömer und DRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Rüther stellten die Einrichtung vor. Zurzeit besuchen 52 Kinder im Alter von 1-6 Jahren die Kindertageseinrichtung. Das Familienzentrum verfügt über großzügige räumliche Möglichkeiten mit familienfreundlichen Öffnungszeiten von 7:00 bis 18:00 Uhr. Eine zusätzliche Gruppe für Kinder unter drei Jahren könne bei Bedarf schnell verwirklicht werden. Beim intensiven Gespräch der Beteiligten wurde auch deutlich, dass es erheblichen Verbesserungsbedarf bei der Umsetzung des Kinderbildungsgesetzes gibt. Eltern sollen sich für ein Betreuungsangebot entscheiden, ohne zu wissen, ob Ihre Buchung dann auch tatsächlich von den Behörden so genehmigt wird.  Davon hängt aber ab, ob eine Mutter z. B. einen Job annehmen kann oder nicht. Der Träger ist gezwungen, von den Eltern Entscheidungen zu verlangen und muss dann oft bis wenige Tage vor Beginn des Kindergartenjahres auf Zusagen von Kreis und Land warten. Diese Entscheidungen bedingen aber wichtige Voraussetzungen, z. B. wie viel Personal eingestellt werden kann, ob alle erwünschten Angebote auch verwirklicht werden können.  Es gibt keine langfristigen Planungsmöglichkeiten mehr. Für die Erzieherinnen ist die Situation unhaltbar. Sie müssen bangen, ob sie ein weiteres Jahr bleiben dürfen oder wieder in eine andere Einrichtung wechseln müssen. In der Kürze der dann noch bleibenden Entscheidungsphase sind kaum noch neue Stellen zu bekommen. Hier, darin waren sich alle einig, muss das Land NRW der Wirklichkeit vor Ort mehr Bedeutung zu messen und für Veränderungen sorgen.

 

Kibitz2012

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