Fachwerkhäuser in Olsberg

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fachwerk 1Ob es einen Typischen Sauerländer Baustil gibt, kann nicht behauptet werden. Die überwiegende Mehrzahl der Bevölkerung liebt den Anblick des Fachwerkes und ist froh, dass es noch einige Fachwerkhäuser gibt. Das Paradestück ist sicherlich die Hausfront des ehemaligen Gästehauses der Frau Ida Kropff Federath. Sie war Alleinbesitzerin der Olsberger Hütte. Heute ist dort eine Jugendeinrichtung. Vermutlich gibt es noch viele Fachwerkhäuser welche aus irgendeinem Grund mit anderen Materialien abgedeckt wurden. Anfang des vorigen Jahrhunderts wurden sogar bei manchen Häusern die Innenwände im Fachwerkstil errichtet.

Das alte Bauernhaus Kropff – Veltens an der Bahnhofstrasse hatte eine Front im Münsterländer Stil. Bezüglich Denkmalschutzes gab es beim Abbruch und Neubau einige Nachfragen.
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fachwerk 5Von der Sankt Nikolaus Kirche bis zum Umfeld des neuen Kreisels sind weitere Fachwerkbauten. Beginnen wir in der Bahnhofstrasse beim Hause Rudi Rüther, gehen weiter zu Heiselmeier, Stratmann, Jürgens, Steinrücken – unschöner Anbau, Wegener / Menke, Blügel, Stratmann / Rumpes und das alte Cafe Müller –Hoppe. Die großen Häuser Korbmacher, Sanatorium und Hotel zur Post hatten ursprünglich Fachwerk. fachwerk 6Die alten Gebäude, wie Schillngs Mühle, Hahne / Matzen Pape / Viereggen, Kersting / Ditz, Neuheusers, beide Vorderwülbecke / Schröers, Coerdt / Schmiess, Gasthof Kropff, Bürgers, Metzgerei Stern = später Gemeindehaus und Werkstatt Pack, waren min. teilweise in Fachwerk. Das Haus Imöhl an der Carls Aue Str. wurde durch Einheirat „Süggelers“. fachwerk 9Ihr Haus war in Olsberg das letzte Haus mit einem Strohdach, wurde 1925 abgebrochen. Direkt daneben war schon das große Fachwerkhaus ( 1913-1919) erbaut worden. Leo Kropff hatte hier seine Schusterwerkstatt. Das Haus wurde von Familie Peters übernommen und am 04.06.1982 abgerissen.
Wir gehen weiter zum Haus Bathen / Hester / Emmekes. Von diesem Haus finden wir eine Zeichnung und eine Baubeschreibung in dem Buch:“ Goldene Zeiten“.
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Durch einen glücklichen Zufall bekamen wir Zugang zu Unterlagen von drei Fachwerkhäusern. Diese sind vermutlich alle um die gleiche Zeit und dem gleichem Zimmereibetrieb, der „Fa. Susewind“ errichtet worden.
Es sind die Häuser: Peters /Süggelers , Hoppe und Schulte

Haus Peters/Süggelers
fachwerk 11Süggelers eichenes Bauholz lagerte im Jahre 1913 auf dem Zimmereiplatz. Böse Buben haben etliche Hölzer davon gestohlen. Ersetzt wurde es durch Fichtenbalken. Sechs Jahre stand das Haus ohne Dach, es wurde erst 1919 eingedeckt. Durch Witterungseinflüsse war das Holz im schlechten Zustand. Alle drei Häuser sind in Stockwerksrähmkonstruktion erbaut, das bedeutet, dass jedes Stockwerk einzeln aufgestockt und abgebunden ist. Bei Süggelers wird bemängelt, dass das Fachwerk in der für das Sauerland untypischem brauner Farbe gestrichen war. Weitere Baubeschreibungen würden den Rahmen sprengen!

Haus Schulte, Ruhrstraße
fachwerk 15Der Lockführer Wilhelm Schulte (aus dem Hause Schulte/Schüppen) bewohnte ein Bahnhaus in Winterberg , er hat um 1920 das Haus Nr. 6 an der Ruhrstraße in Olsberg gekauft. Seine Frau, Elisabeth Franziska, eine gelernte Köchin eröffnete dort eine Pension, von 1930 bis 1975. Um 1950 wurde angebaut. Praxisräume belegte für 2-3 Jahre Dr. Struck. Von 1979 bis 1999 war das Modegeschäft Werner Becker im Haus und ab dieser Zeit bis 2014 war Sport Schettel dort. Eigentümer ist seit 1978 Herr Wilhelm Schulte, Bestwig. Nach Umgestaltung und Renovierung ist die Eigentümerfamilie Wilhelm Schulte hier selbst aktiv. Der Hörakustikmeister Wilhem jun. betreibt in dem Fachwerkhaus das Geschäft „HörSysteme Olsberg“ . Schon gab es für die Pflege des Fachwerkes eine Urkunde.

Haus Hoppe, Kur Cafe , Ruhrstraße
fachwerk 13Anfang der 80 Jahre wechselte die Familie Robert Hoppe vom Cafe Müller in die Ruhrstraße, wo sie durch Umbau das „Kur Cafe Hoppe“ schufen. Das im Jahre 1902, nach den Plänen des Architekten Glenzer erbaute Haus hat keine besonderen Schmuckelemente. Der gesamte Unterbau wurde entfernt und mit unproportionierten Fenstern versehen. Im Obergeschoss wurden die Sprossenfenster gegen großflächige Fenster gewechselt. Das Haus macht z. Zt. einen unfreundlichen Eindruck, da eine große Renovierung ansteht. Neue Inhaber wollen „Neues“ bieten, wir warten gespannt darauf.

fachwerk 14Auf dem Ortsteil Gierskopp steht das älteste, noch erhaltene Fachwerkhaus. Es wurde im Jahr 1582 erbaut und 1837 erneuert. Eigentümer ist die Familie Müller, die im Jahre 2005 zwei weitere Fachwerkhäuser mit gutem Sauerland -Eichenholz errichteten.

Herzlichen Dank sagt der Autor den Herren: Hans Otto Bathen und Wilhelm Schulte für Text und Bildmaterial.

Quellennachweis:
Fotos z .T. Privat und Privatarchiv W. Rosenkranz

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