Die Gierskopp im Wandel der Zeit (Teil 1)

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gierskopp wandel 1Biu se vüär 100 Johren wören: Luie van der Gierskopp
(Wie sie vor 100 Jahren waren: Leute von der Gierskopp).

Diesen plattdeutschen Bericht schrieb der ehemalige Borbergsküster Josef Kather. Mit seinem Freund, Alois Salinger, ging er oft zum Borberg, um gemeinsam an den Kreuzwegstationen zu beten. Salinger verfasste hierfür einen plattdeutschen Kreuzweg.
Met Guat im Tropp Tem Buarbiärg ropp! De heulige Kruizweg mol op Platt
 
gierskopp wandel 2Der Borberg war der kirchliche Mittelpunkt für die Dunckhauser - und Gierskopper Bewohner. Dies bekunden heute noch die Namen „Glockenpad und Papendick“. Heute ist der kirchliche Mittelpunkt die Mariengrotte, 1912 im Zentrum des Gierskoppgrundes, überwiegend von „Altgierskern“ erbaut. Als großzügige Spenderin zeigte sich Frau Ida Kropff Federrath , Besitzerin der OH. Eingefügt wurde im Jahre 1925 das Ehrenmal für die Gefallenen Gierskopper. Mit neuen Tafeln versehen, wird ab 1962 der Gefallenen beider Weltkriege gedacht. In direkter Nähe wurde eine Schutzhütte, das „Giersker Treff“ errichtet. Dieses Domizil ist für Veranstaltungen und Feiern bestens geeignet. gierskopp wandel 5Auch „Nichtgiersker“ sind hier erwünscht. In früheren Jahren war an der Wärmecke ein eigener Schützenplatz, jetzt feiern die Gierskopper gemeinsam mit den Olsbergern in der Konzerthalle und im Hasley. Einen Festplatz für die Kinderschützenfeste gibt es aber noch gegenüber von der ehemaligen Wirtschaft Hückelheim.

gierskopp wandel 6Rechtsanwalt und Notar Herr Dr. Heinrich Körling (auch ein Gierskopper) hat bei der Aufarbeitung des „Historischen“ große Verdienste erworben, siehe dazu den Artikel: Ein historischer Spaziergang zum Borberg, Teil 1 und 2 und das Paradestück: Studien zu den Olsberger (und Gierskopper) Stätten und zu der Olsberger Mark. Dr. Körling schreibt am Silvestertag 1935 an die lieben Landsleute: „Guatt help ug im neuen Jahr“. gierskopp wandel 3Ein genaues Datum für die erste Beurkundung kann vermutlich nicht ermittelt werden. Die frühesten Nachrichten über die Gierskopp finden wir im Jahre 1270, es wird von zwei Höfen berichtet, über den „over Hoff“ und den „neder Hoff“. Über einen längeren Zeitraum schweigt dann die Geschichte. Die Inschrift über Tür des Schultenhofes lautet: ERBAUTH IM JAHR 1582 RENNOFIERT IM JAHRE 1837 DEN 6. JULI
gierskopp wandel 7Hoch im Giebel ist noch heute die „Engel des Herrn Glocke“, leider verstummt sie immer mehr. Im Jahre 1584 kommt es zu einem Streit zwischen dem Junker Rembert zum Schellenstein und der Olsberger Hütte wegen Wasserrechten. Es gab einen Vergleich, welcher erst in 1590 durch den Bigger Pastor Herr Böbbinghof geschlossen wurde.
Die Witwe Anna Agneta von Wrede beklagt sich im Jahre 1646, unrechtmäßig zur Schatzung veranlagt zu sein, mit ihrem Eigenhof auf Gierskopp. Der Kohlhasenhof sei immer im Schatzregister gewesen, ihr Hof aber sei frei. Das Rittergut Kondukters,gierskopp wandel 4 jetzt auch Kohlhasenhof genannt (gehörte zu Schellenstein) ist 1621 abgebrannt, wurde aber 1622 von den Eheleuten Volpert Kohlhase und der begüterten Elsa Stahlschmidt „ein new haus erbawet“. 1852/53 wurde das Haus abgerissen, direkt daneben wurde das von Franz Wilhelm Wendt in Wiggeringhausen abgebaute Haus nach der Gierskopp gebracht und wieder aufgebaut. Pächter war bis 1877 Fam. Brüne, dann Fam. Kruse. Für 450 Taler haben es Krusen später gekauft.

Weiter geht es in Kürze mit Teil 2

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