Das Sauerland, der Sauerländer

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sauerlaender 1Der Sauerländer, wer und wie ist er?
Schauen wir in den Spiegel unserer Stammesart, sehen wir mit Stolz die echten Nachkömmlinge der recken – und wehrhaften Sugambrer und Sachsen. Es ist die alte Tapferkeit unserer Vorfahren, der Sugambrer oder Sugern, nach denen wahrscheinlich unsere Heimat ihren Namen (Sauerland, Surland) bekam. Schon im 3. Jahrhundert n.Chr. fassten die Sachsen im heutigen Sauerland Fuß.
Sie hatten viele blutige Kämpfe mit den Römern und dann 5 Jahrhunderte später war es der tapferste deutsche Stamm, der demsauerlaender 2 grimmigen Karl dem Großen viel zu schaffen machte. Nach der Bezwingung soll Karl der Große gesagt haben: „Das war mir ein saures Land". In unseren Sauerländer Bergen hat sich eine tiefgewurzelte Religiosität erhalten, gepaart mit der Tugend der Treue. Wenn man sagt: „Auf dem kann man ein Haus bauen", so kann man dies für uns umändern in: „Auf dem Sauerländer kann man eine Welt bauen". So ist er, der Sauerländer, er hängt an seiner Scholle, ist erwerbsfleißig und auch gern unternehmungslustig.
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Friedrich Wilhelm Grimme schreibt über den Sauerländer:
Der Kern des alten Herzogtums Westfalen ist das Sauerland. Der etwas misslich klingende Name bedeutet durchaus „Saures" , keine öde trostlose Gegend, sondern heißt einfach „Süderland", das ist der Südlichste Teil des alten Sachsengaues. Wir lesen, dass die alten Sugambrer ein kerngesundes, tapferes und tatkräftiges Volk waren. Gleiches lesen wir von den Sachsen und wissen, wieviel sie Karl dem Großen zu schaffen machten. Diese unsere Urgroßeltern sind somit unsere „Sauerländer Ahnen".

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Albert Brand schreibt in der Zeitschrift: Altertumskunde Westfalen:
Bei den Namensgebungen gibt es oft einen grammatischen Wechsel zwischen s und r. So ergibt sich die einfache Gleichung: Sur – Land gleich Ruhr – Land. Insofern kann man auch deuten: "Sauerland = Bergland an der Ruhr".

Annette von Droste Hülshoff schreibt über den Sauerländer:
Der Sauerländer ist groß und ist wohlgebaut, er hat wenig geschmeidige Formen, er hat kolossale Körperkraft, er ist kühn, offen und ungezwungen, man ist geneigt ihn für ein argloses Naturkind zu halten. Er ist entschlossen, zum Handel geboren und gebildet, er ist ein glücklicher Spekulant. Mutig und offen ist er, hat kühlen Verstand und naiven Humor.
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Zum Schmunzeln: Ode an das Sauerland
Ob England, Holland oder Siegerland
am schönsten isses im Sauerland.
Da kommn se hin da sagen se „woll".
Da schwatert dir keiner de Ohren voll.
Wo bisse wech und was machse?
Komma rübba und hömma, was sachse?
Einfache Sprache ohne Fisimatenten
und das zwischen Kühen, Pferden und Enten.
So sindse, de Menschen im Sauerland.
Aufm Schützenfest nehmn se dich anne Hand
Mit anne Theke, da wird mit Foffo gesoffen
und vonne Toilette kommt einer, der hat de Buchse noch offen.
Offen und Ehrlich sind se im Lande WOLL
Das findet jeder Buiterling toll. WOLL!


Quellennachweis:
- Zeitschrift: Trutznachtigal Nr. 7 vom Juni 1920 Geschrieben: Dr. Lorenz Pieper, Eversberg
- Heimatgrüße an unsere Soldaten, Nr. 1 vom Nov.1932 Geschrieben: Friedrich Wilhelm Grimme
- Zeitschrift: Geschichte und Altertumskunde Westfalen, Band 76 Geschrieben: Albert Brand
- Schilderungen bei Besuchen Ihrer Schwägerin Caroline, geb. von Wendt, Gevl. Geschrieben: Annette von Droste – Hülshoff 1797 – 1848
- Muster aus der Zeitschrift: WOLL, Veröffentlichung genehmigt.

Bilder:
Privat von Wilfried Rosenkranz

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