In der Broschüre zum 25-jährigen Jubiläum wird von den Anfängen berichtet. Nachstehend einige sehr interessante Texte und Bilder.

Als sich nach dem letzten Kriege, das im Tal liegende Alt-Gierskopp nach und nach in Richtung Kienegge mit neuen Wohnbereichen zu einem beachtlichen Ortsteil mit einer großen Kinderschar entwickelte, versprach Franz Hückelheim, der aus Antfeld zugezogen war, den Kindern der Lingelscheid-Straße, „Wir feiern auch mal ein Kinderschützenfest".

Männer der ersten Stunde, mit Alfons Strake und Franz Hückelheim an der Spitze, waren 1964 Hermann Bofinger, Karl Cordes, Erich Giese, Robert Hillebrand, Richard Niggemann, Hubert Pratz und Otto Zierus.

Das erste Fest
Beim ersten Fest, das auf der grünen Wiese stattfand, war die Lingelscheid-Straße sozusagen „unter sich". Die Straße war „kinderreich", es nahmen 107 Kinder am ersten Fest teil. Um zum Beginn des Festes gleich einen König zu haben, wurde ein Stutenvogel aufgesetzt. Werner Höhle wurde erster Kinder-Schützenkönig von der Gierskopp. Für das nächste Jahr musste ein zweiter König ermittelt werden. Der entscheidende
Wurf auf den Holzvogel gelang Günther Zierus.

Ein historisches Dokument, Die erste Einladung aus dem Jahre 1964

Auch in der Garage wurde gefeiert
Aus demontierten Heizungsrohren der Elisabeth-Klinik wurde ein Zelt gebaut, auf der Olsberger Hütte eingelagert, durch Brand vernichtet. Bei besonders schlechtem Wetter hatte man mit „Sturzbächen" zu kämpfen, Zeltplanen wurde teilweise „vom Winde verweht". In der „zeltlosen Zeit" wurde das Fest in Hückelheims Gaststätte oder in die Garage von Klaus Steinrücken verlagert.

Egal wo Königin und König auch wohnen, ob auf der Sommerseite oder der Winterseite, oder in Alt-Gierskopp, immer werden sie abgeholt. Natürlich finden sich immer viele Schaulustige ein.

„Live-Musik"
Schon auf dem ersten Fest gab es Live-Musik, von der Kapelle Franz Albaum, Edmund Beck und Gert Mucha. Wer erinnert sich nicht daran, dass abends- und das nicht nur einmal- ihr „Rosamunde" über Gierskopp und darüber hinaus erschallte.

Besucher aus der Kernstadt
Zum Kinderschützenfest sollte man das Auto am Straßenrand abstellen und zu Fuß wieder nach Hause gehen, so wird es empfohlen. Abends kommen viele Erwachsene aus der Kernstadt zum Fest. „Rote" und „schwarze Politiker treffen sich am Biertempel, es bleibt aber alles unpolitisch und friedlich. Der am Sonntagmorgen ermittelte Männer-König ist für die nächste Generalversammlung verantwortlich. Montags ist „abrüsten" angesagt, Freunde und Gönner kommen zum Kehraus, dem Tag der Arbeit.

Ein historischer Rückblick
Kann im Reigen der großen Schützenfeste ein Kinder-Schützenfest mithalten? Aber ja! Man muss nur einen wesentlichen Unterschied akzeptieren und sich mit Kindern freuen können. Bei den „Großen" dreht sich das Treiben um das Vogelschießen und die Festbälle, beim Kinder-Schützenfest dagegen stehen die kleinen im Mittelpunkt, mit Kuchen und Kakao, Spielen und Geschenken, ja mit König und Königin im Festzug. In Spitzenzeiten waren bis zu 280 Kinder auf dem Kinder-Schützenfest auf der Gierskopp.

Quellennachweis:
Broschüre zum 25- jährigen Kinder-Schützenfest 1989