Dies ist eine stark gekürzte Erzählung in Versform über Begegnungen einer siebenköpfigen Wandergruppe aus dem Jahre 1931. Das Original wurde geschrieben von Clara Kuhl, Essen.

Pfingst – Sonntag! –S' war ein schöner Tag!
Die Sonne lacht vom Himmelszelt!
„Wohin, mein Herz? – Gib Antwort, sag
„Wohin geht's heut, Du schöne Welt?
„Nach Winterberg! Zum „Kahlen Asten"!
So sprach es wohlgemut und laut
„Wenn Ihr dann müd', - dort könnt Ihr rasten!
Und mit Genuss das Aug' erschaut:
Die Berge, Täler, Wald und Höh'n -
Ihr werd' entzückt vom Turm sie sehn!

„Frisch auf! – mein Herz – Du bist nicht Krank
Nein! – nein! – Heut nicht!!

Herr König, das ist unser „Sechster" im Glied
Er ist leider noch immer betrübt
Über den Tod seines Sohnes; -
er erkrankt Vor noch nicht langer Zeit. – Das macht ihn so krank :!!
E s  w a r  g e w i s s  G o t t e s  W i l l e !
Auch meine Eltern verloren einen Sohn
Durch eine schwere Magen-Operation;
Und ich den einzigen Bruder – so'n guter!
E s  w a r  g e w i s s  G o t t e s  W i l l le !

Und nun käme ich: ---- am Wagen das siebente Rad
Doch von mir ich nicht viel zu erzählen hab.
Als das ich nervenkrank nach Olsberg kam,
Mit gebeugten Kopf und lallender Sprache;
Und ich gar bald wieder war in der glücklichen Lage,
Als die Luft und die Bäder aus'm mir den Schwindel Nahm!

„Durch die Wälder, durch die Auen, zog ich leichten Sinns dahin"
Und die „Badefrau" sie meinte, dass den Himmel ich verdien,
Wie so gar nicht ich erschreckte
Vor der Dusche „Kühl und Nässe"
Ich mich sehnte und mich reckte
Bis ich g a n z im Wasser sässe!

Ja Frau Bartmann! – jung biste nicht mehr,
Aber deine Äuglein lachen doch sehr.
Wenn wir schon halb genesen und voll Mut
Lachend uns stürzen auf Dein „Nasses Gut"!
Ja! – Du bist eine „Treue Alte"!
Das Dich Gott noch lang erhalte!!!

Auch Olsberg's „Sägemühl" hab ich besucht
Hab voll Interesse und keck gelugt.
Wie ritz, ratz, die Säg den stamm schnitt entzwei
Herr „Besitzer" war stumm; - aber ich ganz da bei !!!
Doch endlich taut er der „Westfälinger" auf,
Erklärt mir die Jahrgäng' der Bäume zu hauf;
Sein Aug sprüht, - stolz wirft er sich in die Brust,
„Aus dem sehzehnten Jahrhundert, o, welch Lust,
Hat meine Säg' zerschnitten einen Baum
Von riesigem Durchmesser !!" - ich glaub es Kaum !
Gegen mancherlei Krankheit die „Eichenrind" gut sei;
Unser lieber Herr Doktor schickt ihm oft Damen vorbei;
Damit sie holen die „Eichenrind" !!!
Hört nur die Naivität im „erwachsenen Kind" !!!
Kommt mit Flaschen sie angezogen
Die Dämlichkeit um R i n d e zu holen!!!!!!!!!!!!!!!!
Ich kriegte vor Lachen fast einen Krampf !
Mit Gruss ging es weiter – marsch! marsch! – stampf, stampf –

Zum Schluss noch eine kleine Geschicht.
An der „Ida" – Quelle wusch ich's Gesicht
Wie „Siegfried kniet ich mich nieder
Schlürft aus der Hand – benetzte die Glieder.
Schon war ich fast ausgezogen,???????????
Herr Jansen, Herr Henze, Herr Kolanowitsch !
Himmel ! – ich hatt sie noch rechtzeitig erwischt !!!--???
Und flugs in die Kleider !!! – Ich böse war,
Und schwitzt !!! – und kämmte mein goldenes Haar.
Noch kannten wir uns nicht! – sie gingen vorbei
Und dachten:????? Sie da !!! – „Die Loreley !

Ja ! „und wie Männer sind,
Sie konnten in Ruh nicht lassen das „molligen Kind" !!!
Sie stiegen bergan und lockten gar sehr;
„zur Olsberg – Kupp, o, soweit seis nicht mehr !!!
Ich ging in die Fall' - - - und stieg ihnen nach - - -
Laut klopfte mein Herz, - - - und pochte - - - und stach!
Endlich war's erreicht, - - - Gott Lob !!!
Als Belohnung ein herrlicher Anblick uns bot.
Beim Apfel, den wir gemeinsam genossen,
Haben wir schon erwähnte Kameradschaft geschlossen.
Doch gingen wir selten miteinander,
Weil ich halt lieber einsam wander.

Anmerkung: Auf dem Bild vom hohen Olsberg sieht man die Straße nach Altenbüren. Kurz vor der Höhe war die nach Frau Ida Kropff- Federath benannte Ida Quelle. Die Quelle, sowie das kleine Bauwerk ist inzwischen verschwunden.

Quellennachweis:
Original, Clara Kuhl, Essen
Kopie, Willi Vollmer, Olsberg
Bearbeitet/Gekürzt, Wilfried Rosenkranz