Nach alten Aufzeichnungen und nach mündlichen Überlieferungen der damaligen Zeitzeugen hatten die Gierskopper Bürger im Jahre 1912 den Wunsch, eine Gebetsstätte zur Mutter Gottes zu errichten.
Einen geeigneten Standort fanden die Gierskopper unterhalb der Trift, nahe des Gierskoppbaches. Es war ein Ort der Ruhe und Beschaulichkeit, in einer Zeit, ohne Hast und Hektik.
Das zum Schultenhof gehörende Grundstück wurde kostenlos zur Verfügung gestellt. Von den damals in 15 Häusern lebenden 91 Einwohnern übernahm der Bauunternehmer Heinrich Schäffer die Organisation und den Bau der Grotte. Kinder, Jugendliche und Frauen sammelten im Ruthenberg die erforderlichen Kieselsteine, welche abends von den Männern mit einem Kuhgespann geholt wurden. Herr Schäffer hat mit seinem Maurer Heinrich Drilling aus Rösenbeck in vielen Stunden Stein um Stein vermauert. Das erforderliche Material für das Fundament und den Mörtel stiftete die Besitzerin der Olsberger Hütte, Frau Ida Kropff Federath. Für die in Anlehnung an die Grotte in Lourdes gebaute Gierskopper Grotte stiftete sie auch das in Rumpes Schmiede hergestellte Gitter und die Muttergottesstatue. In nur viermonatiger Bauzeit war die Marien- Grotte errichtet und das Umfeld mit heimischen Buchen bepflanzt worden. Das frische Laub sollte als ein Frühlingsgruß für den Marienmonat Mai angesehen werden. Im Oktober, dem Rosenkranzmonat des Jahres 1912 wurde die Grotte feierlich eingeweiht.
Ein Ehrenmal für die im ersten Weltkrieg gefallenen Gierskopper wurde ca. 1925 in die Anlage eingegliedert. Die Namen der Toten des zweiten Weltkrieges kamen dazu, und so wurde aufgrund der Erweiterung das Ehrenmal am 30. Sept. 1962 erneut eingeweiht.
Bei der 75jährigen Jubiläumsfeier, welche vom „Gemischten Chor“ mitgestaltet wurde, sprach man Elisabeth Körling, Maria Fresen sowie Karl Meier und Meinolf Göke einen besonderen Dank aus, diese Giersker schmückten die Grotte, bereiteten Andachten und Gebetsstunden vor und hatten vorbildlich für den Erhalt der Grotte gesorgt. Pfarrer Alfred Hoffmann überbrachte herzliche Grüße vom „gebürtigen Giersker“ Pastor i.R. Bartmann, welcher viele Jahre in der damaligen DDR gewirkt hatte.
Zur Feier des 80 jährigen Jubiläums wurde erstmals eine hl. Messe an der Grotte zelebriert (Pressebericht der WP). Vikar Michael Vogt bedankte sich bei „Allen“ die sich um den Erhalt der Grotte verdient gemacht haben, bei Ferdi Körner für den geschichtlichen Rückblick und beim MGV Sauerlandia für die Mitgestaltung der Messfeier. Die kürzlich gemachte Aussage, dass die erste Messfeier zum 95 jährigen Jubelfest am 24.Okt. 2007 gefeiert worden sei, ist also widerrufen.
Seit 100 Jahren brennen immer wieder Kerzen, verbunden mit einem Danke oder einer Bitte an Maria, der Mutter Gottes. Wie viel Menschen haben hier schon gebetet, gefleht, gedankt und gesungen, mit wie viel Hoffnung und Hilfe hat Maria geantwortet? Möge die Grotte ein Ort des Gebetes bleiben, welcher auch von nicht religiösen Menschen geachtet und respektiert wird.
Einige Frauen gestalten wöchentlich drei Andachten im Marienmonat Mai.
Für Kerzen und Blumen sorgt übers Jahr Frau Annliese Körner. Allen Aktiven gebührt ein „Herzliches Danke“.
Das Jubiläum „100 Jahre Lourdes-Grotte“ soll am 10.10.12 feierlich begangen werden. Zur Messfeier um 17.OO Uhr , mit anschließender Lichterprozession wird herzlich eingeladen. Im „Giersker Treff“ soll dann das Fest in fröhlicher Runde ausklingen.
Quellennachweis:
-Zur Geschichte der Gierskopp Teil 2, von Ferdi Körner
-Festschrift zur Einweihung der Schutzhütte an der Grotte, vom Heimat- und Förderverein Gierskopp e.V.
-100 Jahre Pfarrkirche st. Nikolaus, Seite 88/89 Text von W. Rosenkranz
-Pfarrnachrichten vom Pfarrverbund
-Presseberichte der WP
Bilder: 1 Postkarte und 3 Bilder von Wilfried Rosenkranz