Im Rahmen dieser für die Stadt so wichtigen Planungsphase wurde damals leider eine Maßnahme zur verbesserten Verkehrsführung nicht richtig eingeschätzt, bzw. die zukunftsweisende Relevanz nicht erkannt. Die Straße von Bigge nach Winterberg sollte ab Schloss Schellenstein durch den Sichtern oberhalb des Friedhofs mit einer Brückenführung über den Stausee bis unterhalb des Hasleyes verlegt werden. Von da aus sollte ein Abzweig nach Winterberg und eine Weiterführung unterhalb des Olsbergs nach Elleringhausen weiter nach Brilon Wald, sowie über eine Talbrücke über die alte Gierskopp mit Weiterführung durch das Rott entlang der Hilbringse zur Anbindung an die B7 vor Brilon führen.
Es vergingen einige Jahrzehnte, bis dass die Planungen forciert wurden. In der Einladung zu einer Bürger-Information zum 29. Aug. 1996 wurde der bisherige Verlauf der Planungen aufgelistet.
1979 Linienbestimmung
1980 Erstellung der Planungsunterlagen
1981 Vermessungsarbeiten im Vorfeld der Planung
1983 Entwurfsunterlagen für den Bau der Umgehung
1985 Offenlegung der Planungsunterlagen und Einleitung der Planfeststellung
1985 – 1989 Auswertung der Stellungnahme öffentlicher Belange (Behörden)
1989 Weitere Auslegung der Planungsunterlagen
1992 Umwandlung von Landestraße auf Bundesstraße B 480, da die Finanzierung durch das Land sehr fraglich
1993 B480 und Umgehungsstraße Olsberg wurden in den vordringlichen Bedarf des Fernstraßenausbaunetzes aufgenommen
1993 – 1995 Abwicklung Umweltverträglichkeitsprüfung
Bis zum Erhalt des Planfeststellungsbeschlusses dauerte es dann doch noch bis zum 28.Sept.2004. Der erste Spatenstich erfolgte am 21.Okt.2005.
Ab 2009 hatten die verschiedensten Presseberichte u.a. folgende Titel: „Tag X“ rückt immer näher, Jetzt doch grünes Licht, Alle Bauteile kontrolliert.
Im Juli 2010 hieß es dann: Trasse wird zur Festmeile, Olsberg feiert die Umgehungsstraße, Übung im neuen Losenbergtunnel, Per Pendelbus zum Olsberger Stadtfest, Um 17.41 Uhr rollt der erste Wagen!
Nun haben die Olsberger seit einem Jahr ihre Umgehungsstraße. Für mich stellt sich die Frage, haben sich die Mühen und der Aufwand von rd. 29 Mio. € gelohnt? Eine klare Antwort gibt es sicherlich noch nicht, denn erst nach der Verwirklichung von weiteren, verschiedenen Maßnahmen, (entsprechend des „Zentrenkonzepts 2015), innerhalb der Stadt, kann man ein Resümee wagen.
Die Änderungen der Vorfahrt im Juli im Bereich Stadionstraße/Hauptstraße und im September im Bereich Bahnhofstraße/Brilonerstraße sind Maßnahmen dafür, dass überörtliche Straßen Vorrang haben. Der Schwerlastverkehr wird außerdem so geleitet, dass er die Ortsdurchfahrten von Bigge und Olsberg möglichst vermeidet.
Quellennachweis:
Nachrichten aus der Klinik am Stein, Nr. 3 -1990, Seite 14
Raimund Schleich sprach mit Alfons Liesen-Schauerte
Einladung zur Bürger-Information
Diverse Presseberichte, WP und Sauerlandkurier
B 480 Ortsumgehung Olsberg, Straßen NRW Meschede Presseinformation
Bilder: Straßenbauverwaltung Meschede, Klemens Kordt, Wilfried Rosenkranz