Aus aktuellem Anlass sollte die Serie über die Betriebsstätten im oberen Ruhrtal unterbrochen werden, denn in aller Munde sind derzeit Gespräche übers Kartoffelbraten. (Siehe dazu die achtteilige Serie übers „Kartoffelbraten in Olsberg“ – auch unter Historisches)
Die Senioren der Caritas und des Schützenvereins, der SGV, die Gierskopp und der MGV haben schon gebraten, ebenso wurde auch bei Siedlungs – und Straßenfesten, aber auch im Familien – und Stammtischkreisen schon kräftig gebraten. Von Erika Rosenkranz bekam ich jetzt ein passendes Gedicht (von Willy Lange) dazu, welches auch nach der Melodie „Lustig ist das Zigeunerleben“ gesungen werden kann.
Schön ist das Kartoffelbraten;
Denn, wenns Braten gut geraten,
Schmecken Bratkartoffeln fein,
Ob sie dick sind oder klein.
In dem obern Sauerlande
Brät man an des Waldes Rande,
Viel Kartoffeln, wie es Brauch.
Denn die Alten tatens auch.
Bratkartoffeln schmecken lieblich,
Sie zu schälen, ist nicht üblich;
Bratkartoffeln mit der Schal
Schmecken herrlich, allemal.
Doch zum Bratkartoffeln essen
Darf das Salz man nicht vergessen;
Mancher liebt auch Speck gar sehr,
Mancher Butter noch viel mehr.
Selbstverständlich muß daneben
Es auch was zu trinken geben,
Kaffee, manche Tasse voll,
Mancher liebt auch Alkohol.
Mancher kann in seinem MagenDen Kaffee nicht recht vertragen;
Bier dagegen desto mehr,
Bedauerlich ist dies gar sehr.
Hat man dann zum Überflusse
Auch noch Musik beim Genusse
Der Kartoffel, mit der Schal,
Wird’s erst lustig nach dem Mahl.
Dann erklingen immer wieder
Lustige und frohe Lieder;
Ja, dann ist die Luft recht groß,
Dann ist allerhand dort los.
Dann dreht man an manchen Stellen
Sich im Takt der „Donauwellen“,
Oder sollts gar „Schieber“ sein ?
Dann kanns kaum noch schöner sein.
Drum lasst uns Kartoffeln braten,
Sorgt, dass knusprig sie geraten;
Eßt sie dann mit Appetit,
Doch: „Nehmt was zu trinken mit“.
Und lasst die Kartoffel leben,
denn es kann nichts Bess’res geben,
Weil sie immer, wo es gilt,
Stets den meisten Hunger stillt.
Die Zeit der Kartoffelfeuer
- Wilfried Rosenkranz