Aktuelles
Einige Häuser und Betriebe haben heute noch ihre eigene Wasserversorgung, z.B. der Komplex Schinkenwirt, der Bauernhof Stratmann in der Helbecke und teilweise die Olsberger Hütte (nur für den Produktionsbedarf).
Eine ganz besondere Anlage versorgt ein Haus am Eisenberg. Vorhandenes Quellwasser wird in einem Triebschacht gespeichert und über die Triebleitung der Druckstoßpumpe WIDDER zugeführt. Ein Teil des zugeführten Wassers dient als Antrieb des WIDDERS, der Rest wird in der Förderleitung nach oben gepumpt, max. um die zwanzigfache Höhe des Triebgefälles. Das Antriebswasser ist nicht verloren, sondern kann unterhalb der Pumpe weiter verwendet werden. Dieses System läuft schon viele Jahre fast Wartungsfrei.
Das auslaufende Wasser am Phillipstollen wird nicht eingespeist, sondern dem Überlauf der Quellfassung zugeführt. Weiteres aus diesem Bereich kann sicher erst nach der z.Z. laufenden Neugestaltung rund um den Stollen ausgesagt werden. Der zum damaligen Steigerhaus gehörende Brunnen ist vom Arbeitskreis Bergbau rekonstruiert worden, er ist aber nicht mehr in Funktion. Eine ältere Quellfassung ist jedoch noch direkt unter dem früheren Steigerhaus.
Einen wesendlichen Anteil an Olsbergs Wasserversorgung haben die Quellen in Bruchhausen. In natürlichem Gefälle gelangt das Wasser ohne zusätzlichen Pumpendruck bis in den Hochbehälter am Langenberg. Von diesem Hochbehälter wird in das Versorgungsgebiet eingespeist. Sollte der Bedarf, z.B. bei längerer Trockenheit, nicht bereitstehen, kann der Tiefbrunnen Schellenstein in Bigge aktiviert werden.
Übrigens, das Wasser für die neue AQUA Sauerlandtherme wird der Ruhr entnommen und entsprechend aufgearbeitet.
Für das Versorgungsgebiet der Stadt Olsberg gibt es zehn Hochbehälter mit einem Gesamtvolumen von 6770 m³, 187 km Versorgungsleitungen, ca. 30 km Hausanschlussleitungen, eine Vielzahl von Druckerhöhungsanlagen, Pumpstationen, Druckminderer, Be- und Entlüftungsventile, Zählerschächte und einige Aufarbeitungsanlagen.
Auf einer Fläche von 117,9 km² leben z. Z. 15.600 Einwohner, diese verbrauchen durchschnittlich am Tag 2.200 m³ Wasser, was einer Jahresmenge von rd. 800.000 nm³ entspricht, oder ca. 140 Liter, täglich pro Person, (die errechnete Durchschnittsmenge der Privatverbraucher und der Industrie)
Die Tendenz ist fallend!
Bei einer Besichtigung des Hochbehälters am Langenberg der Kolping-Gruppe Ü 60 im Mai diesen Jahres wurden die Teilnehmer über die Technik des Wasserwerkes ausführlich informiert, gestellte Fragen wurden fachkundig beantwortet. Der Mitarbeiter der Hochsauerlandwasser GmbH, Herr Herbert Schmidt, hatte die Versorgungsanlagen erläutert.
Ab dem Jahre 2006 nehmen die Städte Meschede und Olsberg, sowie die Gemeinde Bestwig die Aufgaben der Trinkwasserversorgung gemeinsam wahr. Hierfür wurde am 06.07.2005 die Hochsauerlandwasser GmbH (kurz HSW) gegründet. Aufgabe der HWS ist die Wasserversorgung, Übernahme von artverwandten Aufgaben- wie kaufmännische und technische Betriebsführungsaufgaben, Beratungen für kommunale Wasser- und Abwasserwerke.
Die Anteilsbewertung wurde festgelegt:
Meschede = 47%
Olsberg = 30%
Bestwig = 23%
Im Sept. 05 betrugen die Verbrauchstarife:
Meschede = 1,17
Olsberg = 1,08
Bestwig = 1,56
Nach der Vereinheitlichung kalkuliert die HWS ab 2008 mit 1,18 + Mwst.
Die HWS war in der Lage, im kaufmännischem als auch im technischen Bereich auch die Betriebsführungsaufgaben der Abwasserbeseitigung zum 01.01.06 zu übernehmen. Die Abrechnung soll nach dem Maßstab:
gelieferte Trinkwassermenge ist gleich Abwassermenge erfolgen.
Durch die Optimierung der Bearbeitungsprozesse in der Verwaltung der HWS können im Bereich des Abwasserwerkes Olsberg rd. 18.000 eingespart werden.
Die Aussagen bezgl. des Urangehaltes des Trinkwassers sind für Olsberg positiv. In letzter Zeit wurde verstärkt über die Chemotoxische Wirkung des Urans als Schwermetall und die daraus resultierende schädliche Wirkung auf den Organismus berichtet. Obwohl im HSK nicht mit einem erhöhten Uranvorkommen im Trinkwasser zu rechnen war, hat die HSW alle Rohwässer untersuchen lassen. Erfreulicherweise lagen die Werte mit bis zu 0,2 Mikrogramm je Liter um das 50 bis 100fache niedriger als gefordert.
Fragen zum Thema Wasserversorgung in Olsberg können bei der HSW, Herrn Herbert Schmidt vorgetragen werden.
Danke sage ich Karl Rosenkranz, dem ehemaligen Wassermeister, für sein eingebrachtes Fachwissen zur Wasserversorgung von Olsberg und Herbert Schmidt von der HWS für seine Mitarbeit.
Literatur:
- Unterlagen des ehemaligen Wasserwerkes Olsberg
- Buch OLSBERG gestern und heute, von J. Roggenkamp
- Allgemeine Presseberichte
- Unterlagen der HSW und Infos von Herbert Schmidt
Wasser, gibt es in Form von Regen,
Wasser, fließt oft in eigenen Wegen,
Wasser, man muss es hegen und pflegen,
Wasser, es bringt uns sehr viel Segen,
Wasser, ist für uns alle das Leben.
Oktober 2008 Wilfried Rosenkranz