12. November 1912
Der Wasserleitung sollen neue Quellen zugeführt werden. Das Wasservorkommen in dem Bereich Fresen Besitzungen soll untersucht werden, ob es zur Wasserversorgung geeignet ist.
1913
Dem Ortsteil Gierskopp wird die Anlage der Wasserleitung auf Kosten der Gemeinde genehmigt. Diejenigen, die sich ausschließen, müssen später die Anlage selbst bezahlen, Die Häuser der unteren Gierskopp am Wasser sollen erneut aufgefordert werden. Andernfalls müssen die vorhandenen Brunnen bei den Häusern untersucht werden, ob sie für Trinkwasser geeignet sind.
Dem Rohrmeister wird die Erhöhung des Gehaltes auf 700,- Mark zugebilligt. Ab August erhält er monatlich 1000,- Mark und ab 01.01.23 10.000,- Mark.
12.Januar 1925
Gesuch des Paul Oventrop um Anschluss an die Wasserleitung.
18. Mai 1925
Vom Kreisbauamt Brilon wird ein Drucklinien Plan erstellt, vom Hochbehälter auf der Kienegge = 400 m, bis zur Post = 334 m.
10. Oktober 1926
Antrag von Vorderwülbecke, Gierskopp auf Legung der Wasserleitung wegen zu großer Entfernung abgelehnt. Es werden wie üblich nur 15 m Wasserleitung genehmigt.
28. Oktober 1927
Für die Erweiterung der Wasserleitung hat die Gemeinde ein Darlehen von 20.000,- Goldmark aufgenommen. Die Tilgung und Verzinsung wurde mit der Kreissparkasse so vereinbart, dass das Darlehen in 20 Jahren getilgt ist.
08. Januar 1929
Die Auflistung der Wasserverbräuche durch Firma Schmücker im Jahre 1928. Die drei Hauptabnehmer waren:
Olsberger Hütte 16894 m³
Sanatorium, seit 21.Juli 5883 m³
Krankenhaus 5361 m³
11. Oktober 1929
Die Quelle am Eisenberg wird vom Institut für Hygiene und Bakteriologie, Gelsenkirchen untersucht. Das Resultat war gut, der Eisengehalt scheint jedoch etwas hoch.
In Folge der eingetretenen Wasserknappheit in den Sommermonaten wird beschlossen, eine Wasserpumpe in Schulten Wiese (Gierskopp) zu bauen.
Bis zum zweiten Weltkrieg und während desselben wurden keine wesentlichen Verbesserungen oder Erneuerungen an den Wasserversorgungsanlagen vorgenommen.
Zusammenfassung für die Zeit von 1945 bis 1965
Nach dem zweiten Weltkrieg war in den ersten Jahren an eine Erweiterung der Wasserversorgungsanlage nicht zu denken. Notdürftig wurden defekte Leitungen repariert, so dass die Wasserversorgung gesichert war. Die ständig steigende Bevölkerungszahl und der allgemein zunehmende Wasserverbrauch führten aber zu einer dringenden Erweiterung der Anlagen. Die Jahre 1947 49 hatten einen heißen und trockenen Sommer. Die Quellen deckten bei weitem nicht den Wasserbedarf. Auch die für solche unnormalen Verhältnisse im Jahre 1932 errichtete Pumpenstation auf der Gierskopp konnte den Ausgleich nicht schaffen. Die Folge davon war, dass in den höher gelegenen Ortsteilen, wie Rutsche, Borbergstraße, Tannenköpfchen, Emmetstraße und den Häusern an der oberen Bahnhofsraße tagsüber kein Wasser war. An den Wasch- und Putztagen sang das Wasser im Leitungsnetz bis auf die Höhenlage der Roten Schule über der Kirche ab. Um diesen Übelstand zu beheben, mussten neue Quellen erschlossen und vom Hochbehälter auf der Kienegge bis zum Ort hin eine größere Zuleitung geschaffen werden.
In den Jahren 1949 51 wurden die Quellen am Papendiek und in Bartmanns Weide erschlossen. Drei Jahre später konnte noch die Quelle am Eisenberg, nachdem von der Gemeinde die gesamten Kuxen der Eisenerzgrube erworben wurden, hinzugenommen werden. Ein Ausbau der Brunnenanlage auf der Gierskopp wurde vorgenommen damit auch in Trockenperioden das dort gewonnene Wasser in den Hochbehälter gepumpt werden konnte.
In den Häusern wurden Wasserzähler eingebaut um einen unnötigen Wasserverbrauch zu unterbinden.
Am 04. September 1947 wurde der Vertrag mit der Stadt Brilon wegen der Wasserentnahme Quellen Papendiek unterzeichnet. Gleichzeitig erklärte sich die Gemeindevertretung bereit, anfallendes überschüssiges Wasser der Gemeinde Bigge zu überlassen, denn auch in Bigge gab es Versorgungsschwierigkeiten.
Bis zum Jahre 1958 sind alle diese Maßnahmen durchgeführt worden und bewährten sich in dem Dürrejahr 1959, wo in vielen Orten des Sauerlandes fast die gesamte Wasserversorgung zum Erliegen kam. In Olsberg stelle sich heraus, dass der Hochbehälter auf der Kienegge bedeutend vergrößert werden musste. Der neue Hochbehälter wurde im Jahre 1963 gebaut, auch um mit der allgemeinen Entwicklung Olsbergs als anerkannter Kneipp- Kurort Schritt zu halten.
Um aber gänzlich eventuellen Schwierigkeiten in der Wasserversorgung aus dem Wege zu gehen, wurden die Wasserleitungsnetze der Gemeinden Olsberg und Bigge verbunden, so dass aus dem Tiefbrunnen Schellenstein in Notfällen auch Olsberg mit versorgt werden kann. Hiervon musste in den Sommermonaten des Jahres 1964 stark Gebrauch gemacht werden.
Von der Zeit danach, bis zur Jahrhundertwende habe ich leider sehr wenige Notizen und Aufzeichnungen.
Einige Schlagzeilen aus Zeitungsartikeln aus der Westfalenpost.
Anfang der neunziger Jahre reifte beim Wasserverband Hochsauerland der Plan, für ca. 150. 000 Einwohner des HSK (auch Olsberg) die Renau- Talsperre zu bauen und diese mit 18,5 Mio-m³ Trinkwasser aufzustauen.
Die Bezirksregierung in Arnsberg lehnte im März 1998 den Bau ab und stoppte das Planfeststellungsverfahren. Der Wasserverband hatte den Bau 1981 beantragt, sich aber offenbar bei der Wasserbedarfsentwicklung geirrt, so dass die Regierungspräsidentin Raghilt Berwe feststellte: Wir brauchen keine Sperre, es geht auch so!
Reaktion von dem Vorsitzenden des Wasserverbandes Olsbergs Stadtdirektor Elmar Reuter: Die Menschen im Sauerland werden weiter mit Engpässen bei der Wasserversorgung leben müssen.
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