Lärmaktionsplan 2024: Zahlreiche Maßnahmen für Antfeld

Das Fazit von Bürgermeister Wolfgang Fischer war gleichzeitig eine Art Arbeitsauftrag an Stadtverwaltung und Politik, vor allem aber die Behörden des Landes NRW: „Dieser Plan soll nicht in der Schublade verschwinden.“ Es geht um den neuen Lärmaktionsplan der Stadt Olsberg – und vor allem um Schutzmaßnahmen für die Bürgerinnen und Bürger von Antfeld.

Denn diese sind im Stadtgebiet am stärksten von Lärmbelastungen betroffen, wie Dipl.-Ing. Jochen Richard vom Planungsbüro Richter-Richard aus Aachen und Berlin feststellte. Er hat im Auftrag der Stadt Olsberg den Lärmaktionsplan erarbeitet. Entsprechende Planungen sind eine gesetzliche Verpflichtung für Kommunen. Das Problem: Einen Rechtsanspruch auf Lärmminderungsmaßnahmen gibt es nicht. Die Stadt wird die Forderungen prüfen und sie an die zuständigen Behörden weitergeben.

Das ist auch in Antfeld der Fall: Die B480 ist eine Bundesstraße. Dennoch enthält der Lärmaktionsplan eine ganze Reihe von Vorschlägen, zu deren Umsetzung die Stadt Olsberg nun das Gespräch mit verschiedenen Fachbehörden suchen will. Diesen Rat gab auch Jochen Richard Rat und Verwaltung der Stadt Olsberg mit: „In solch einem Fall muss man verhandeln.“ Ausdrücklich würdigte er die intensive Beteiligung aus dem Ort an der Lärmaktionsplanung – von den insgesamt 106 Hinweisen, die während der beiden Auslegungsphasen aus der Öffentlichkeit zu dem Planwerk eingegangen sind, stammt der überwiegende Teil aus Antfeld.

Eine Feststellung der Untersuchungen: Aus Richtung Nuttlar kommend befindet sich eine ganze Reihe von Häusern in Antfeld vor dem Ortseingangsschild – und damit formal außerhalb der geschlossenen Ortschaft. Regeln zum Lärmschutz gelten aber vor allem für Ortsdurchfahrten, stellte Jochen Richard fest – er regte deshalb an, auch über den Standort des Ortseingangsschildes zu verhandeln.

Die konkreten Vorschläge im Lärmaktionsplan: Von der Bahnunterführung könnte in einem ersten Abschnitt die Höchstgeschwindigkeit auf 50 km/h reduziert werden, in einem weiteren Teilstück sogar auf 30 km/h. Zusätzliche Querungshilfen könnten die Geschwindigkeit weiter reduzieren. Aus Richtung Altenbüren kommend sei das Dialog-Display eine sinnvolle Sache, um Verkehrsteilnehmer auf eine möglicherweise überhöhte Geschwindigkeit hinzuweisen. Mittelfristig könnte auch eine lärmmindernde Asphaltdeckschicht in der Ortsdurchfahrt eingebaut werden.

Jochen Richard regte an, in Gesprächen mit Straßen.NRW darauf hinzuwirken, entsprechende Maßnahmen in die Jahresplanungen des Landesbetriebs aufzunehmen. Ratsmitglied Jochen Siedhoff (CDU) appellierte, mögliche Maßnahmen so schnell wie möglich umzusetzen: „Die Antfelder sind sprichwörtlich mit ihren Nerven am Ende.“ Die effektivste Maßnahme für einen Lärmschutz des Ortes wäre zweifellos ein Weiterbau der B7n – Jochen Siedhoff: „Leider ist der total ins Stocken geraten.“ Dieser Zustand sei nicht hinnehmbar.

Einstimmig hat der Stadtrat die Lärmaktionsplanung beschlossen. Ob und wann welche Maßnahmen umgesetzt werden können, wird nun Thema weiterer Gespräche sein.