Elpe. Wie groß das Interesse der Bürgerinnen und Bürger von Elpe an der Entwicklung ihres Ortes ist, das zeigte jetzt die Einwohnerversammlung im Mai 2024 zum Entwurf der Rahmenplanung zum Elper Ortsmittelpunkt: Neben intensiven und konstruktiven Diskussionen zum Thema gab es auch reichlich Vorschläge, welche die Verantwortlichen von Stadtverwaltung und dem Ingenieurbüro Hoffmann und Stakemeier mit in die weitere Planungsphase nehmen können.
Rund 40 Interessierte – darunter zahlreiche jüngere Einwohnerinnen und Einwohner – waren ins Dorfgemeinschaftshaus gekommen, um sich über den aktuellen Entwurf zur Rahmenplanung zu informieren. Wobei im jetzigen Stadium die Rahmenplanung tatsächlich nur einen Rahmen vorgebe, wie Hubertus Schulte, Leiter des Fachbereichs Bauen und Stadtentwicklung, unterstrich: Es gehe um Schwerpunkte und Ansätze – die dann erst später im weiteren Verlauf mit Details konkretisiert werden.
Daniel Schneider vom Ingenieurbüro Hoffmann und Stakemeier stellte drei Bereiche vor, die in der Ortsmitte genauer in den Fokus genommen werden sollen: Im Untersuchungsgebiet Nord im Umfeld der Kirche könnte unter anderem eine Klönecke als Dorfmittelpunkt entstehen – mit Sitzgelegenheiten, Beleuchtung und einer zentralen Infotafel. Kontrovers diskutiert wurde der Vorschlag, die bisherigen Bushaltestellen durch Buskaps zu ersetzen, bei denen die Busse direkt auf der Straße halten – zwar ergebe sich zum einen ein Effekt der Verkehrsberuhigung. Zum anderen könne aber auch durch den Hol- und Bringverkehr der Schüler die Unfallgefahr steigen.
Für den Untersuchungsbereich Mitte wurde vorgeschlagen, am Spielplatz den Eingang in Richtung Bushaltestelle zu verschieben und eine Querungshilfe durch abgesenkte Bordsteine zu schaffen. Das bestehende Buswartehäuschen soll ersetzt werden. Auch könnten Bäume ins Straßenbild integriert werden und eine Lade-Station für E-Autos und E-Bikes geschaffen werden.
Am Knotenpunkt von Elpetalstraße und Oberer Talstraße könnte zudem eine Art Veranstaltungsfläche entstehen, indem der Dorfplatz umgestaltet wird, regte Planer Schneider für den Untersuchungsbereich Süd an. Hier solle die Elpe in den Platz integriert werden, indem man Bepflanzung entferne und durch Stufen einen Zugang und gleichzeitig eine Sitzgelegenheit schaffe. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite könnte dann ein kleiner Dorfgarten entstehen.
Insbesondere dieser Bereich wurde von den Bürgerinnen und Bürgern intensiv diskutiert. Ein Bürger stellte sogar bereits einen Detail-Plan für eine Umgestaltung der Veranstaltungsfläche vor, den er mit einigen Mitstreitern erarbeitet hatte. Man freue sich über den Einsatz und das Interesse, so Hubertus Schulte – bei der Rahmenplanung gehe es aber erst einmal um ein grobes Konzept. Detailplanungen erfolgen dann zu einem späteren Zeitpunkt – dennoch könne man den Bürger-Vorschlag schon jetzt mit zu den Unterlagen nehmen.
Gleichzeitig machten die Anwesenden gemeinsam deutlich, dass sie dem südlichen Untersuchungsbereich eine höhere Priorität einräumen möchten als den anderen Arealen. Diese Einschätzung „nehme man mit“, so Hubertus Schulte – dennoch solle man auch weiter die Elper Ortsmitte als Ganzes in den Planungen weiterverfolgen. In welcher Reihenfolge dann die bauliche Umsetzung erfolge, sei eine andere Frage, die noch zu klären sei.
Denn derzeit befinde man sich noch in der ersten Planungsphase, erläuterte Timo Caspari vom Fachbereich Bauen und Stadtentwicklung der Stadt Olsberg – die von der Bürgerschaft geäußerten Ideen können nun geprüft werden und in eine Überarbeitung der Rahmenplanung einfließen. Nach dem endgültigen Beschluss der Rahmenplanung folgen Detailplanungen und Kostenaufstellung. Im kommenden Jahr könnte dann der Förderantrag folgen – bei der Umsetzung der Maßnahmen ist die Stadt Olsberg auf Fördermittel angewiesen. Wichtig: Für Maßnahmen an der Elpetalstraße ist der HSK als Baulastträger zuständig – auch hier müsste ein Förderantrag abgestimmt und gestellt werden. Sollten Fördergelder fließen, könnte die bauliche Umsetzung ab dem Jahr 2027 starten.
Bis dahin werde man aber mit den Bürgerinnen und Bürgern im Gespräch bleiben: Nach dem Beschluss des Rahmenplans durch den Stadtrat solle eine weitere Einwohnerversammlung folgen, regte Ortsvorsteher Frank Kreutzmann an. Und auch in den kommenden zwei Wochen haben Bürgerinnen und Bürger noch die Möglichkeit, Anregungen und Ideen bei der Stadtverwaltung Olsberg mitzuteilen. Ansprechpartner ist Timo Caspari (Tel. 02962 / 982 288; E-Mail
Ein konstruktiver Dialog entstand bei der Einwohnerversammlung in Elpe, bei der es um den Entwurf der Rahmenplanung für die Ortsmitte ging.
Foto: Stadt Olsberg