Bürgerversammlung im Europa-Golddorf an den Steinen

Bruchhausen. Wichtige Themen für Bruchhausen waren der Anlass für eine Bürgerversammlung im Europa-Golddorf an den Steinen. Rund 150 Bürger begrüßten die Initiatoren vom Ortsvorsteher-Team in der Schützenhalle. Gabi Rahmann und Peter Wiese hießen Bürgermeister Wolfgang Fischer willkommen, der viele Infos zum Stand der Baumöglichkeiten, der Erweiterung des Gewerbegebietes, dem Neubau des Feuerwehrhauses und dem Stand der Windkraft im Gepäck hatte.

Windkraft

Fischer erklärte, dass sich die Planungsmethode für die Windkraft verändert habe und die Hoheit nicht mehr bei der Stadt liege. „Im Stadtgebiet Olsberg sind nördlich von Antfeld sieben Anlagen in Planung, die weiteren sieben Windräder am Mann–stein sind genehmigt, der Baubeginn soll in diesem Jahr erfolgen. Für die vier Anlagen auf dem Heidkopf, gegenüber des Naturmonuments Bruchhauser Steine, hat die Stadt das Einvernehmen versagt. Der Antrag ist ruhend gestellt, der Ausgang des Verfahrens ist noch offen und wird bundesweit mit Interesse verfolgt“, fasste der Bürgermeister die bekannten Fakten zusammen.

Des Weiteren stellte Wolfgang Fischer drei weitere Vorhaben vor. Noch weiter nördlich von Antfeld sind zusätzlich bis zu zehn Anlagen im Gespräch, die bisher aus ökologischen Gründen nicht in der Planung waren. Fünf Anlagen sind zwischen Gevelinghausen und Helmeringhausen möglich, bis auf das Interesse zu einer Planung ist bisher jedoch noch nicht mehr bekannt.

Höhenzug zwischen Bruchhauser Steinen und Langenberg

Zur Diskussion führte das Planungsgebiet auf dem Höhenzug zwischen den Bruchhauser Steinen und dem Langenberg. Ein Ablehnungsgrund für ein Vorhaben im benachbarten Bereich auf der Willinger Seite war der dort beheimatete Schwarzstorch. Karl-Josef Steinrücken, ehemaliger Ortsvorsteher, gab zu bedenken: „Die Entfernung zu den Steinen ist genauso groß wie zum Heidkopf, der als kritisch betrachtet wird, wie geht man damit um? In Höhen über 700 Meter hat man sich gegen Windkraft ausgesprochen, hier sprechen wir über ein Gebiet in fast 800 Meter Höhe das zudem noch ein Wasserschutzgebiet ist.“ Als Versäumnis der Stadt sah Günther Wiegelmann, Vorsitzender des Vereins für Umwelt- und Naturschutz Hochsauerland (VUNH), rechtzeitig die Aufstellung eines Flächennutzungsplanes für Windenergie in Angriff genommen zu haben: „So ist ein Wildwuchs auf unseren Höhenzügen möglich, ohne dass wir ein Mitbestimmungsrecht haben. Wir sprechen uns deutlich dagegen aus, unsere Landschaft zu einer Industrielandschaft zu machen.“ Bürgermeister Fischer wies das Argument entschieden zurück: „Wir handeln nur gemäß den politischen Entscheidungsträgern.“ Für die Möglichkeit eine finanziellen Beteiligung der Bürger sprach sich Hubertus Freiherr von Fürstenberg aus: „Entsprechende Gespräche mit dem Planer gibt es, für Details ist es jedoch noch zu früh.“ Ortsheimatpfleger Franz-Josef Klemann wandte sich direkt an Freiherr von Fürstenberg: „Was soll ich unseren Gästen bei der Führung sagen, wenn wir vom Felsstein zur höchsten Erhebung NRWs dem Langenberg schauen? Der Blick durch die Windräder wird nicht anschaulich sein.“ Auf den Punkt brachte es Franz-August Hoffmann: „Hier spielt das Geld die entscheidende Rolle.“ Bürgermeister Wolfgang Fischer schloss die sachliche Diskussion: „Wir suchen aktuell mit allen Sauerländer Bürgermeistern den Schulterschluss, um gemeinsam die nötige Fläche möglichst verträglich zu Verfügung zu stellen.“

Hausbau

Beim Thema Hausbau erklärte Bürgermeister Fischer: „Die Stadt Olsberg hat viele Anfragen zur Bebaubarkeit, nicht nur in der Kernstadt, auch in den Ortschaften.“ Aktuell trägt die Verwaltung alle Baulücken im Stadtgebiet zusammen und vermittelt auch gerne Eigentümer und Bauwillige. Als neue Baugebiete sind im Flächennutzungsplan der Bereich „Belgierwiese“ zwischen dem Schloss und der Schützenhalle, die Grünfläche nördlich des Campingplatzes sowie die Fläche „An der Stenderke“ oberhalb von Bruchhausen neben dem Friedhof vorgesehen. Bis auf die Belgierwiese, bei der die Verhandlungen mit dem Grundstückseigentümer ins Stocken geraten sind, könnte die Stadt in die weitere Planung gehen.

Feuerwehrhaus

Für das in die Jahre gekommene Feuerwehrgerätehaus wird aktuell über den Standort am Wanderparkplatz (Schützenhalle) diskutiert. Die Vogelstange und auch der Wanderpavillon sollen erhalten bleiben, versprach Wolfgang Fischer.

Gewerbegebiet

Auch über die Erweiterung des Gewerbegebietes wurde gesprochen. „Das Land vom Gewerbegebiet bis zur Kreuzung Elleringhausen – Brilon-Wald (Handweiser) ist in städtischem Besitz. Hier können sich weitere Betriebe ansiedeln. Dafür muss allerdings viel Erde bewegt und Plateaus geschaffen werden“, so Fischer. Der Vorschlag der Unternehmer den Ausbau in Eigenregie zu bewerkstelligen, kam bei der Verwaltung gut an.

Straßenbau

An Straßenbaumaßnahmen stehen die Straßen „Am Istenberg“ von der Einmündung Kapellenweg bis zur Hausnummer 29 (2025) und „Am kleinen Berg“ von Hausnummer 9 bis zur Einmündung Am Medebach (2024) an.

Straßenbeleuchtung

Des Weiteren wird, wie im gesamten Stadtgebiet, in den nächsten zehn Jahren die Straßenbeleuchtung erneuert. Es handelt sich bei diesen Vorhaben zwar um beitragspflichtige Maßnahmen nach dem Kommunalabgabengesetz, die gute Nachricht für die Anwohner ist jedoch, dass die Beiträge vom Land übernommen werden und auf die Bürger keine direkten Kosten zukommen.

Das Ortsvorsteher-Team und Bürgermeister Wolfgang Fischer zeigten sich erfreut über die gute Teilnahme und sachliche Diskussion.

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Rund 150 Interessierte folgten den Ausführungen von Bürgermeister Wolfgang Fischer und diskutierten auf der Bürgerversammlung in der Schützenhalle Bruchhausen.

Foto: Jörg Leske

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