Wie wollen die Kommunen Energie sparen?

Altkreis Brilon. In Zeiten immer weiter steigender Energiekosten, sind auch die Kommunen in der Pflicht, Energie zu sparen. Der SauerlandKurier hat bei den Städten und Gemeinden im Verbreitungsgebiet nachgefragt, wie sie das umsetzen wollen.
Welche Energieeinsparungen planen die Kommunen für den Herbst und Winter in den öffentlichen Gebäuden?
Die Energiesparverordnung gilt seit dem 1. September 2022. Alle Kommunen setzen die Vorgaben der Energieeinsparverordnung für öffentliche Gebäude um. In den Rathäusern werden die maximalen Temperaturen in den Büros und Besprechungsräumen durch die Haustechnik auf 19 Grad voreingestellt. „Auch für die Rathäuser ist das Thema Energieeinsparung nicht neu: Durch verschiedenste Maßnahmen (Dämmung, Heizungsoptimierung, Einsatz von Bewegungsmeldern für Flure und andere Gemeinschaftsflächen) sind bereits in der Vergangenheit deutliche Einsparpotenziale umgesetzt worden“, betont Jörg Fröhling, Pressesprecher für Meschede, Bestwig und Olsberg. In Marsberg ist es in öffentlichen Gebäuden nicht mehr möglich, Hände mit warmem Wasser zu waschen, solange es den Hygienevorschriften nicht entgegensteht. Ausgenommen sind Schulen oder Kindertagesstätten. Darüber hinaus wurde in Willingen eine Arbeitsgruppe gebildet, die in den kommenden Wochen ein vertiefendes Konzept zur Einsparung von Energie erarbeitet.
Wie sieht es in den Schulen aus?
Schulen und Kitas sind ausdrücklich von der Energieeinsparverordnung ausgeschlossen. Jedoch appelliert der Marsberger Bürgermeister Thomas Schröder, Klassenräume nicht unnötig zu beheizen.
Was ist in den Schwimmbädern geplant?
In der Stadt Olsberg läuft das AquaOlsberg nach einer fast zehnmonatigen Schließung durch den Großbrand bis auf Weiteres nur in einem Teilbetrieb, der deutlich reduzierte Energieverbräuche mit sich bringt. In der Gemeinde Bestwig ist die Wassertemperatur im Lehrschwimmbecken Velmede von 29 auf 27 Grad reduziert worden. Auch im Briloner Hallenbad werden die Temperaturen gesenkt: Das Badewasser von 30 Grad auf 29 Grad, die Raumluft in den Duschen um drei Grad auf 25 Grad und die Raumluft in den Umkleiden um drei Grad auf 22 Grad. Eine Schließung der Sauna wird noch geprüft. Die Stadt Brilon weist zudem darauf hin, dass der Badebetrieb eingestellt werden könnte, wenn das Blockheizkraftwerk mit Gas zusätzlich befeuert werden muss.
Gibt es weitere Maßnahmen zum Energiesparen?
Ein großer Teil der Straßenlampen wurden in Brilon bereits vor zehn Jahren auf LED umgerüstet, alle neu zu errichtenden Lampen werden mit der LED-Technik versehen. „In zwei Straßen Brilons beziehungsweise eines Briloner Ortsteils werden Solarlampen erprobt“, teilt die Stadt Brilon mit. Auch die anderen Kommunen setzen auf LED-Technik. Für Meschede, Olsberg und Bestwig wurde im Jahr 2021 ein Konzept beschlossen, nach dem im Zeitraum von zehn Jahren die Straßenbeleuchtung komplett auf LED umgestellt wird. „Obwohl man sich hier noch am Anfang befindet, hat die Stadtverwaltung Meschede ermittelt, dass für den Bereich der Stadt Meschede schon jetzt 4,7 Prozent Einsparungen beim Strom für die Straßenbeleuchtung erreicht werden“, so Jörg Fröhling.
In Willingen und Marsberg wird derzeit geprüft, ob bei der Straßenbeleuchtung Energieeinsparungen möglich sind.
In Marsberg ist die Beleuchtung von Gebäuden oder Baudenkmälern von außen – mit Ausnahme von Sicherheits- und Notbeleuchtung – bereits untersagt. „Ausgenommen sind kurzzeitige Beleuchtungen bei Kulturveranstaltungen und Volksfesten sowie allgemein alle Fälle, in denen die Beleuchtung zur Aufrechterhaltung der Verkehrssicherheit oder Gefahrenabwehr erforderlich ist“, erklärt Thomas Schröder, Bürgermeister der Stadt Marsberg. Außerdem werden die städtischen Brunnen abgeschaltet.

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